Studie: Freizeit ist das neue Glück
2019 hat Billa von marketmind erstmals das rot-weiß-rote Wohlbefinden – damals mit einem Wert von 64,4 von 100 – erheben lassen. Dann kam die Pandemie. 2020 war der Wert bei 60,7, im letzten Jahr ergaben über 3.000 Befragungen (davon über 660 in Wien) eine leicht gestiegene Stagnation von 61,0. Bei diesen Österreich-Werten bildet Wien das Schlusslicht (2021: 57,9) und liegt auch im Bundesländer-Ranking an letzter Stelle: Top sind Salzburg vor Kärnten, Steiermark und Tirol. Hier fühlen sich die Menschen wohler. Im Großen und Ganzen haben die Wiener aber gelernt, mit der Situation umzugehen. Wiederaufgenommene Hobbys und Freizeitaktivitäten – die vor allem im Sommer und Frühherbst nahezu uneingeschränkt möglich waren – wirken positiv auf die Stimmung.
Zurück zur Normalität
Sehr wohl geändert haben sich in den letzten 3 Jahren und vor allem Covid 19-bedingt die Prioritäten. Dabei ist es kaum verwunderlich, dass Werte wie Arbeit, Geld oder Ausbildung nicht mehr so wesentlich sind, während Gesundheit, Fitness und vor allem Freizeit an Wichtigkeit enorm zugelegt haben. Die Sorge um die Wirtschaft ist in gleichem Maße gefallen wie die Sorge um die Politik im Lande gestiegen ist. Der Wunsch an das Christkind lautet jetzt schon: zurück zur Normalität!
Gefühlslage hat sich stabilisiert
Stefan Schiel, Managing Director bei marketmind, erklärt: Die Gefühlslage hat sich 2021 stabilisiert. Die Menschen haben sich bis zu einem gewissen Grad mit der Situation arrangiert und durch die Möglichkeit der Covid-19- Schutzimpfung sowie der kostenlosen Corona-Tests fühlt man sich im Alltag wieder etwas wohler. Auch zeigen die Ergebnisse, dass wir uns zurückholen, was wir verloren haben: Hobbys ausüben, Freunde treffen oder ein Kinobesuch – all diese Aktivitäten waren in einem gefühlt normalen Sommer und Frühherbst möglich und das daraus gewonnene Wohlbefinden zeigt offenbar auch im Winter noch Wirkung.“
Die Tatsache, dass sich die Wiener in manchen Bereichen etwas weniger wohlfühlen als anderwswo macht sich im Bundesländer-Ranking und im Landeshauptstädte-Ranking bemerkbar. Dies entspricht auch dem Trend Peripherie statt Zentrum bzw. ländliche Umgebung gegenüber Stadt und dem gesteigerten Freizeit-Anspruch, der in den Wiener Grünräumen ebenso einen Boom erlebte wie im blau-gelben Umland.
Hietzing ist die Nummer 1 in Wien
Die Wiener Gemeindebezirke reihen sich in einem sehr engen Feld aneinander: Knapper Sieger ist wie im Vorjahr Hietzing mit 59,5 Wohlfühl-Punkten, verliert aber im Gesamtösterreich-Ranking 16 Plätze. Dahinter folgen dicht an dicht die Innere Stadt (59,3), Josefstadt (59,1), Währing (59), Donaustadt (58,9) und Döbling (58,8). Dahinter folgen dicht an dicht die Innere Stadt (59,3), Josefstadt (59,1), Währing (59), Donaustadt (58,9) und Döbling (58,8). Währing und Döbling konnten mit einem Plus von je 6 Rängen im Vorjahresvergleich am meisten aufholen. Mit je 58,7 Punkten reihen sich Liesing und Neubau dahinter, gefolgt von Wieden (58,6), Alsergrund (58,5), Mariahilf (58,4), Penzing (58,4) Landstraße (58,1), Hernals (58), Floridsdorf (57,9), Margareten (57,5), Leopoldstadt (57,5), Ottakring (57,4), Simmering (57), Meidling (57) und Rudolfsheim-Fünfhaus (56,9). Den vorletzten Platz belegt – wie auch im Vorjahr – Brigittenau (56,8) und am letzten Rang findet sich wie auch 2020 Favoriten (56,5) wieder.
Land der Hobbyköche
Ein aktueller Megatrend ist Kochen und jeder zweite Befragte schätzt die eigenen Kochkünste sogar als sehr gut ein. Der Genuss von selbst gekochtem Essen hat einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden. Gekocht wird vorrangig Hausmannskost (80%), gefolgt von mediterraner (60%) und asiatischer (30%) Küche. Rund 15% essen vegan oder vegetarisch, wobei davon jede fünfte Frau, aber nur jeder zehnte Mann betroffen ist. „Beim Kochen oder schon beim Einkauf der Zutaten achten die Wiener besonders auf Frische (72 %), Saisonalität (64 %) sowie Tierwohl (62 %)“, weiß Elke Wilgmann, Vorständin Consumer BILLA zu berichten. Regionalität (61 %) spielt ebenso eine wichtige Rolle und Bio-Lebensmittel sind für 52 % wesentlich. Fast ein Viertel der Wiener legt Wert auf vegane Produkte (22 %) – während das in Gesamtösterreich etwas weniger relevant ist (19 %). Beim Thema Regionalität achten acht von zehn Wiener Bürgern vor allem bei Frischeprodukten wie Obst, Gemüse und Fleisch auf die Herkunft und sechs von zehn (64 %) finden es wichtig, dass das Fleisch zu 100 % aus Österreich stammt.