Nächste Benko-Pleite: Jetzt wackelt weiteres Wiener Projekt
In Deutschland sorgt die neueste Benko-Pleite für besonderes Entsetzen: Getroffen hat es jetzt die KaDeWe-Gruppe.
Insolvenz von KaDeWe
Die Luxuskaufhäuser in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Das 1907 gegründete Berliner KaDeWe gilt gar als Art Institution der deutschen Hauptstadt. Jetzt hat der über René Benko kreisende Pleitegeier auch hier zugeschlagen. Die Insolvenz der KaDeWe-Gruppe folgt auf finanzielle Schwierigkeiten des Signa-Firmengeflechts, das mit immerhin 49,9 Prozent an der Gruppe beteiligt ist. Die restlichen Anteile hält die thailändische Central Group. Der Betrieb der Häuser soll trotz Insolvenzmeldung fortgesetzt werden. Beantragt wurde ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Insolvenz trotz Rekordgewinn
Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 hat die Gruppe einen Umsatz von rund 728 Millionen Euro gemacht, was einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vor-Corona-Geschäftsjahr entspricht. Schuld an den finanziellen Problemen seien die hohen Mieten an den Standorten.
Kaufhaus in Wien betroffen
Ebenfalls betroffen ist das Lamarr-Kaufhaus in Wien. Das Projekt in der Mariahilferstraße gehört ebenso zur KaDeWe-Gruppe. Seit Wochen wird spekuliert, was mit Benkos neuestem Prestigebau passieren soll. Seit November steht die Baustelle an der prominenten Adresse quasi still. Bisher wurde für das Wiener Projekt keine Insolvenz angemeldet. Die für Anfang 2025 geplante Eröffnung wird aber immer unrealistischer. Wahrscheinlicher ist aktuell, dass sich die Gruppe von der Millionenimmobilie trennen wird. Interesse am Projekt und dem attraktiven Standort hat unter anderem bereits Spar-Vorstandschef Hans Reisch bekundet.
80 Milliarden Euro Forderung von Gläubigern
Um die Signa Holding ist es unterdessen noch schlechter bestellt als gedacht. Wie heute bekannt wurde, haben Gläubiger Forderungen in Höhe von mehr als 8,5 Milliarden Euro angemeldet. Vom Insolvenzverwalter werden bislang rund 80 Millionen davon anerkannt. Abgewiesene Gläubiger können über einen Gerichtsentscheid versuchen, an ihr Geld zu kommen.