Petition: Verbietet Wien die Fuchsjagd?
Der Abschuss einer Fuchsfamilie im letzten Sommer in Strebersdorf sorgte unter Tierfreunden für Empörung. Naturfotograf Ludwig Kanzler beließ es nicht nur beim Protest in Netz. Seine Petition zur Abschaffung der Jagd auf Füchse in Wien wandert nun am 17. Jänner in den Petitionsausschuss. Gemeinsam mit dem Tierschutz Austria konnte er die dafür notwendigen 500 Unterschriften vorlegen. „Die Jagd auf Füchse bringt nur sinnloses Tierleid und ist aus ethischen Gründen abzulehnen“, unterstützt auch Tierschutz Austria Präsidentin Madeleine Petrovic die Initiative.
Jährlich 200 tote Füchse
Jährlich werden auf ausgewiesenen Arealen im Wiener Stadtgebiet zwischen 150 und 200 Füchse erlegt oder in Fallen gefangen. Die Jägerschaft sieht darin eine Notwendigkeit zur „Optimierung der Niederwildstrecken“, wie der Tierschutz Austria moniert. Die Tierschützer gegenargumentieren ihrerseits, dass auch dort wo die Jagd Ruhen würde – etwa im Prater, auf der Donauinsel, im Lainzer Tiergarten oder in der Lobau – keine Bestandsregulierung der Füchse erforderlich sei. Weder bestehe die Gefahr einer Überpopulation noch würden Tierseuchen auftreten.
Praktischer Gesundheitspolizist
Der Fuchs sei vielmehr als „Gesundheitspolizist“ gefragt, der schwache und kranke Tiere beseitig und als Mäuse- und Rattenfänger ein Zuviel an Nagetieren verhindere.
Wo die Fuchsjagd bereits verboten ist
In einigen Kantonen der Schweiz wie auch in Luxemburg sind Füchse bereits flächendeckend geschützt. Ein Blick dorthin zeigt, dass das komplette Verbot auch keine neuen Tollwutfälle oder eine höhere Ansteckungsgefahr – Stichwort: Fuchsbandwurm – mit sich gebracht hat.