Yppenplatz: 15-Jähriger attackiert Mann mit Messer
Erst am vergangenen Sonntag ist es am Yppenplatz in Wien zu einer Schießerei gekommen, bei der zwei Männer schwer verletzt worden sind. Gestern Abend gegen 22:00 Uhr hat sich am Yppenplatz im 16. Bezirk einmal mehr eine gewaltsame Auseinandersetzung ereignet. Ein afghanischer Staatsangehöriger (15) und ein 39-jähriger Mann sind in Streit geraten. Der 39-Jährige soll dem 15-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn dadurch verletzt haben.
Erste Alarmierung der Polizei
Daraufhin wird die Polizei ein erstes Mal alarmiert, eine Intervention des Rettungsdienstes ist jedoch nicht erforderlich. Beide Beteiligten verlassen nach der Amtshandlung die Örtlichkeit.
Erneuter Streit und Messerangriff
Kurz darauf wird die Polizei erneut wegen eines Streits zwischen denselben Personen am Yppenplatz gerufen. Der 15-Jährige ist nach dem Faustschlag mit einem Stanleymesser auf den 39-Jährigen losgegangen, im Anschluss ergreift er die Flucht. Der 39-Jährige erleidet durch den Angriff oberflächliche Schnittverletzungen im Gesicht und wird von der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt. Eine Behandlung im Spital lehnt er jedoch ab.
Falter-Chefredakteur wird Zeuge
Zufällig vor Ort ist offenbar auch Florian Klenk, seit 2012 Chefredakteur der Wochenzeitung Falter. "Ich wurde gerade Zeuge einer gefährlichen Aktion am Yppenplatz", schildert der 51-Jährige auf X. Er habe gesehen, wie ein junger Bursche einem älteren Mann, der auf der Parkbank saß, mit einem Stanleymesser ins Gesicht geschnitten hat. "Einfach so. Ein junger Flüchtling, der hier oft Tischtennis spielt, erzählt derweil en passant, dass er mit einem Schlagring eine ins Gesicht bekommen hat", so Klenk weiter.
"Da kippt gerade ein Grätzel"
Der Journalist zeigt sich schockiert: Die Jungs hier würden brutal auftreten, "mit Messern in der Hand und Gürteln rennen sie durch den Park". Die "Yppe" sei seit einiger Zeit auch sehr versifft, man fühle sich nachts nicht mehr wohl. "Die Stadt muss hier schnell Vertrauen gewinnen. Da kippt gerade ein Grätzel", warnt Klenk. Am Yppenplatz würden ein paar Jugendliche versuchen, die Oberhand zu gewinnen, ein Revier zu erobern und Angst zu verbreiten. Das dürfe aber nicht passieren, da der Platz ein "Wohnzimmer vieler Menschen mit engen Wohnverhältnissen" sei. Hier würde man sonst Kindern, tratschenden Frauen, Studierenden und alten Gastarbeitern begegnen. "Da braucht es eine Task-Force bestehend aus Polizei, Streetworkern und Vertretern der Communities."
Vernehmungen stehen noch aus
Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und der absichtlich schweren Körperverletzung hat indes das Landeskriminalamt Wien übernommen. Die Vernehmungen der beiden Tatverdächtigen stehen allerdings noch aus.