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Verkäufe von Liegenschaften sollen die Sanierungsplanquote für die Gläubiger weiter erhöhen.
Verkäufe von Liegenschaften sollen die Sanierungsplanquote für die Gläubiger weiter erhöhen.
Verkäufe von Liegenschaften sollen die Sanierungsplanquote für die Gläubiger weiter erhöhen.
INSIDE96 GmbH

INSIDE96 GmbH kann weitergeführt werden

12.07.2024 um 16:07, Weekend Magazin Vorarlberg
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INSIDE96 GmbH hat die Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungsplan erhalten. Die seit 2017 erfolgreich bestehende GmbH kann somit weitergeführt werden.

Die Anstrengungen durch die INSIDE96 GmbH der letzten Wochen haben dazu geführt, die Gläubiger vom Sanierungsplan zu überzeugen, über 90 Prozent haben diesem zugestimmt. Die Liquidität für die Quotenzahlung wird durch die Veräußerung der Liegenschaften, welche im Eigentum der INSIDE96 GmbH sind, bedient. „Ziel des Sanierungsplanes ist es, die Liegenschaften möglichst vorteilhaft zu verkaufen, um dadurch die Quote für die Gläubiger weiter zu erhöhen. Aufgrund der aktuellen Marktlage benötigt dies etwas Zeit, aber es laufen schon sehr viele Gespräche mit Kaufinteressenten“, erklärt Geschäftsführer Joe Welte.

Zusammenspiel
ungünstiger Faktoren

Durch die rasanten Entwicklungen der letzten Jahre geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Herausforderungen begannen mit dem unerwartet starken Anstieg der Baupreise ab 2021 und dem darauffolgenden rapiden Zinsanstieg. Durch diese Entwicklung sank das Interesse von Investoren an Immobilienprojekten und durch die KIM-Verordnung stagnierte der Wohnungsverkauf. Diese Situation beeinträchtigte die Liquidität der INSIDE96 GmbH sehr stark. „Gespräche mit den Banken brachten leider nicht den erhofften erfolgreichen Abschluss, um den Liquiditätsengpass zu überbrücken, und somit musste die INSIDE96 GmbH den schweren Schritt zum Insolvenzgericht antreten“, schildert Joe Welte.

Die Baubranche kämpft schon seit längerem mit diversen Herausforderungen. Materialknappheit und der Mangel an Fachkräften erschweren die Projektrealisierung. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Situation weiter verschärft: Rohstoffe wurden knapp und dadurch stiegen die Baupreise immens. „Diverse Einflüsse auf globaler Ebene führten zu einem starken Preisanstieg und einem massiven Anstieg der Zinsen, was uns trotz einer soliden finanziellen Basis und der kontinuierlichen Reinvestition unserer Gewinne in einen Liquiditätsengpass führte“, erklärt Joe Welte. Dadurch wurden begonnene Projekte unwirtschaftlich. Trotz der Umstrukturierung und strategischen Neuausrichtung zu Beginn des Jahres 2023, einschließlich des Rückbaus der Bauleitungspositionen aufgrund des ausbleibenden erhofften Mehrwerts, stellten sich weitere Schwierigkeiten ein. 

Sanierungsverfahren läuft

Die Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungsplan ermöglicht es der INSIDE96 GmbH, ihre Geschäfte weiterhin fortzuführen. „Wir sind fest von unseren Projekten überzeugt und setzen uns mit voller Energie für die Zukunft unseres Unternehmens ein. Künftig wollen wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen in der Projektentwicklung und Immobilienvermarktung konzentrieren. Dafür haben wir die Teamgröße entsprechend angepasst. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Turnaround schaffen, nicht zuletzt dank der breiten Unterstützung aus der Branche sowie von unseren Kundinnen und Kunden“, betont Joe Welte.

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