Funken im Montafon 2023
Die Montafoner Funken-Tour bietet Interessierten am Samstag, den 25. Februar, erstmals die Möglichkeit, hinter die Kulissen des traditionellen Funkenbaus zu blicken und mehr über die Besonderheiten einzelner Funken im Tal zu erfahren.
Der Aufbau & die Funkenwache
Mit durchschnittlich 700 bis 800 Arbeitsstunden erfordert der Aufbau eines Funkens von den Mitgliedern der Funkenzünfte einiges an Arbeit. Der sorgsam aufgeschichtete Holzturm wird mit Reisig, Stroh und alten Christbäumen gefüllt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen menschenähnliche Figuren, die „Hexen”, zum Funkenbrauch hinzu. Das war auch die Zeit, als die Funkenfeuer immer größer und aufwendiger gestaltet wurden. In der Nacht vor dem Funkenabbrennen passt die Funkenwache auf, dass der Holzturm nicht frühzeitig angezündet wird. Dieser althergebrachte Streich ist jedoch mehr als nur ein Kavaliersdelikt und heute sogar strafbar.
Das Funkenabbrennen
Traditionell werden die bis zu 30 Meter hohen Funken am ersten Sonntag nach Aschermittwoch, dem sogenannten Funkensonntag, – und teilweise schon am Abend zuvor – bei Einbruch der Dunkelheit entzündet. Rund um den uralten Frühlingsbrauch findet ein attraktives Rahmenprogramm mit Live-Musik, kulinarischen Köstlichkeiten wie die traditionellen Funka-Küachli und mancherorts mit Fackelbaukursen und „Kinderfunken“ speziell für die Kleinen statt.
In Gortipohl wird am Funkenwochenende zusätzlich der Brauch des „Scheibenschlagens“ praktiziert. Dieses Stück Montafoner Kulturgeschichte ist seit 2016 im Verzeichnis des „Immateriellen Erbe der UNESCO“ gelistet. Die Ursprünge dieses anfangs heidnischen Rituales liegen Jahrhunderte zurück.
NEU: Montafoner Funken-Tour –
auf den Spuren des uralten Brauchs
Am Samstag, den 25. Februar, findet von 14 bis 19 Uhr erstmals die Montafoner Funken-Tour statt. Interessierte erfahren an mehreren Stationen so einiges zu den Besonderheiten einzelner Funken und ortsüblichen Traditionen wie dem Scheibenschlagen in Gortipohl oder dem närrischen Treiben der Gantschierer Häxa. Die Teilnahme an der Montafoner Funken-Tour kostet 45 Euro pro Person inklusive Busfahrt, kulinarischer Highlights und einiger Überraschungen.
Mini-Funken für zu Hause
Entstanden ist die Idee, eine kleine Version der traditionsreichen Montafoner Funken für zu Hause zu entwickeln, während der Covid 19-Pandemie. Martin Mangeng aus Vandans hat damals gemeinsam mit einem iranischen Flüchtlingsehepaar die Mini-Funken ins Leben gerufen – und das sehr erfolgreich. In Zusammenarbeit mit der Caritas Werkstätte Montafon wird das Projekt Mini-Funken daher auch in diesem Jahr weitergeführt. Die Mini-Funken sind entweder bereits fertig gebaut oder zum Selberbasteln bestellbar. Mehr dazu unter mini-funken.at