Fenkart Schokoladen: Schokoladen Passion
Weekend: Ihre 300 m2-Schokoladenwelt steht am schönsten Platz des Landes?
Gunther/Petra Fenkart: Der Schlossplatz ist schon seit 1948 Standort des traditionellen „Schlosskaffee“. Die Erweiterung mit einem Neubau, geplant vom Atelier Ender in Nüziders, schließt architektonisch als moderne Interpretation an den Bestand des Patrizierhauses an. Es passt ins Ensemble und öffnet sich mit großen Fensterfronten zum Platz hin. Übrigens heizen wir das neue Gebäude mit der Abwärme aus dem Produktionsprozess.
Sie stemmten hohe Investitionen?
Gunther/Petra Fenkart: Wir hatten den Traum einer „Schokoladenwelt“ schon seit Jahren, der Platz ist immer prekärer geworden, es gab eine steigende Zahl von Interessenten für Führungen und so beschlossen wir etwas zu errichten, das auch einen touristischen Mehrwert hat. Die 4 Mio. Investitionskosten haben wir als Familienunternehmen gestemmt, es gab praktisch keine Förderungen. Dieses Zukunftsinvestment wird von der nächsten Generation – Tochter Anna ist die Servicechefin im Schlosskaffee, Sohn Philipp macht gerade den Konditormeister, auch seine Freundin ist bereits im Betrieb – mitgetragen.
Bean to bar. Anders als viele Confiseure, Konditoreien oder die meisten Chocolatiers produzieren wir bei Fenkart Schokoladen in einem sorgfältigen Verfahren von der Bohne bis zur fertigen Schokolade sämtliche in Kleinmengen produzierten „Craft Schokoladen“ selbst, was weltweit nur wenige Betriebe leisten.
Sie präsentieren u.a. anschaulich die Zusammensetzung unterschiedlicher Produkte?
Gunther Fenkart: Man muss sich bewusst sein: In einer industriegefertigten Schokolade ist der Kakao nur mehr Farbgeber. Mit lediglich 30 % Kakaoanteil bestehen solche Schokoladen überwiegend aus gesättigten Fettsäuren und Zucker. Wir betrieben kein Greenwashing und beziehen unsere Rohware von Kakaoplantagen ohne Kinderarbeit und mit lückenlos nachvollziehbarer Herkunft direkt aus den nachhaltigen Kleinlandwirtschaften Süd- und Mittelamerikas, die sich in Kooperativen organisieren. Persönliche Besuche gewährleisten die Qualität und fördern faire Bedingungen.
Transparenz ist Trumpf?
Gunther/Petra Fenkart: Wir legen großen Wert auf Offenheit. Durch die erweiterte, gläserne Manufaktur können Besucher den Herstellungsprozess direkt verfolgen und übrigens auch selbst eine „Bean-to-bar-Schokolade“ produzieren. Wir bieten Einblicke, ohne eine Schaumanufaktur zu sein, und fokussieren auf die Schaffung exzellenter Schokoladenprodukte, während wir eine enge Verbindung zu unseren Kunden pflegen und jene Qualität erzeugen, die diese wünschen. Bald können sich unsere Gäste auch über unsere neue schlossplatzseitige Eisdiele mit hausgemachtem Eis freuen. www.schokoladengenuss.at
Zur Person: Petra Fenkart
- Jahrgang 1977, aufgewachsen im Montafon
- verheiratet, 2 Kinder
- Werdegang: Stammt aus einer Gastrofamilie, besuchte Hotelfachschule, lernte damals schon Gunther kennen, elterlicher Betrieb und weitere Gastronomie, Frankreich, Wien etc.S eit 1998 Tätigkeit im Schlosskaffee und Fenkart Schokoladen.
- Hobbies: Skifahren, Tauchen
Zur Person: Gunther Fenkart
- Jahrgang 1976, Hohenems
- verheiratet, 2 Kinder
- Werdegang: Tourismusschule Bludenz, Ausbildung Konditor bis zum Meister, Stationen im Hotel Sacher; Hofkonditorei Gerstner in Wien, seit 1998 in der elterlichen Konditorei, ab 2003 Betriebsübernahme und Ausbau der Chocolaterie Fenkart.
- Hobbies: Segelfliegen, Tauchen, Skifahren
