Dornbirner Wochenmarkt: Regional, frisch und genussreich
Es ist seit Jahrtausenden das beliebteste und vielfältigste Einkaufserlebnis des Menschen: der Marktbesuch. Im modernen Alltag stellen immer größer werdende Handelsunternehmen die Versorgung der Bevölkerung sicher, doch der Markt hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Ein Marktbummel ist wie ein kleiner Ausflug oder Urlaub. Ob man gezielt seine Runde dreht oder sich vom Menschenstrom mittragen lässt – Gerüche, Geräusche, das ansprechend präsentierte Warenangebot und die Möglichkeit etwas zu kosten und ins Gespräch zu kommen sind ein besonderes Vergnügen. Man hat die Wahl zwischen vielen Köstlichkeiten und kann sich mit dem einen oder anderen Schmankerl belohnen. Ob mit vollgepacktem Korb, ein Rad oder einen Kinderwagen schiebend, oder nach dem zweiten Prosecco leichtfüßig durchschlendernd: wer hier nicht fündig wird, wird es nirgends. Statt nur mit Kartoffeln, Hühnerfilet und Käse zurückzukehren darf es vielleicht auch ein Strauß blühender Blumen sein, feine Pasta und ein neues, exotisches Gewürz, das einem von einer freundlichen Marktstandlerin wärmstens empfohlen worden ist?
Erlebnis
Die City und ihr Markt, das ist eine besondere Liebesbeziehung. Der direkte Kontakt mit Verkäufern und anderen Besuchern – auch wenn derzeit Abstand gefragt ist - zählt zu den großen Pluspunkten des Wochenmarktes. 60 fixe Marktfahrer mit Jahresvertrag bieten in Dornbirn ihre Waren an, an Samstagen sind es bis zu 70, Mittwochs je nach Saison einige weniger. Der Dornbirner Wochenmarkt ist der größte des Landes und wohl auch einer der schönsten. Auf dem Marktplatz vor der eindrucksvollen St. Martins-Kirche sowie in der verlängerten Fußgängerzone in der Schulgasse sorgt das bunte Markttreiben für eine Belebung und Bereicherung des Stadtzentrums. Das spüren auch die umliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die während der Einschränkungen durch Coronamaßnahmen auch den Markt und seine Besucher schmerzlich vermissten.
Saisonal
Regionalität und Qualität werden auf dem Wochenmarkt mit frischen und weiteren landwirtschaftlichen Produkten großgeschrieben. Bauern aus Dornbirn und der Region sorgen für Gemüse, Fisch, Käse und Fleischwaren wie Lamm, Huhn und Pute bis zu Wild. Auch Produkte aus der Bodenseeregion und Handelsware werden angeboten und wechseln je nach Andrang in großem Tempo von Standlern zu Kunden. Das Einkaufserlebnis auf dem Markt bleibt ungeschlagen. „Man erhält hier einfach alles - und zusätzlich viele Inspirationen was man kochen soll oder dekorieren möchte“ erklärt Laura Waibel, die den Markt von Seiten des Stadtmarketings Dornbirn bislang engagiert betreute. Ab November wird Silvia Hagspiel-Eisenhofer, die mehrere Jahre als Lustenauer Marktkoordinatorin im Ortsmarketing tätig war, diese Aufgabe neu übernehmen.
Vielfalt
Bei Neuffers Fischhandel finden sich Forelle, Saibling und Felchen fangfrisch vom Bodensee. Thomas Neuffer zog seinen Fischhandel aus Fischerei-Leidenschaft und nach probeweisen Fischzuchtversuchen hoch. Marion Neuffer versorgt stets gutgelaunt die Kundschaft mit Frischfisch, Fischspezialitäten, Zubereitungsmöglichkeiten und Rezepten. Für knackiges Gemüse und mehr aus „Gertrud’s Garten“ sorgen Gertrud und Helmut Baumgartner. Urgestein Alexander Markoff verkauft Obst und Gemüse, beim „Bluamahof“ gibt es – anders als der Name vermuten lässt - Frischfleisch von Kalb und Schwein, Gulasch und Pasta asciutta fixfertig im Glas oder feine Landjäger, Kürbisse und Süßmost. Am Stand von Klaus Flatz wird frisches Putenfleisch aus eigener Produktion angeboten, ebenfalls frisch ab Hof bietet Thomas Giesinger vom Rheintalhof Hühner- und Wildfleisch sowie Eier an.
Käse
Siegfried Schiestl verkauft seit 1995 auf dem Dornbirner Wochenmarkt deftige Kärntner und Bregenzerwälder Spezialitäten wie Wälderkäs‘, feinen Speck und würzige Pfeffersulz. Liebhaber von feinem Kärntner Brot, Edelkärntner Würsten, Schinkenspeck, Bauchspeck und Wälder Käse sind hier richtig. Wer Gusto auf griechische Spezialitäten und Oliven hat, wird beim Stand von Massud Safari ebenso fündig wie bei Ena Doro aus Lindau. Feine Antipasti aus selbst verarbeiteten griechischen Rohmaterialien, eine reiche Variation an unterschiedlich eingelegten Olivensorten , Schafskäse, Frischkäsepasten, gefülltes und eingelegtes Gemüse und vieles mehr sorgen für Freude.
Blumen
Anziehend ist die satte Blumenpracht auf dem Markt. Neben Blumen Frick aus Sulz gibt es einen Namensvetter aus Bürs, der ebenfalls seit langem den Markt mit Schnittblumen und Lebensfreude erfüllt: Andreas Frick ist schon von Kindesbeinen an auf Wochenmärkte mitgegangen – schließlich ist seine Familie seit 1980 bereits fixer Bestandteil auf dem Dornbirner Markt. Zuerst war es der Vater und seit sein Bruder Silvano mit ihm im Jahr 2001 die Gärtnerei „Evergreen“ in Bürs übernommen hat, teilen sich die Brüder die Geschäftsführung. Blumen aus der eigenen Gärtnerei und direkt gelieferte holländische Ware erfreuen die Marktbesucher.
Pasta
Erika Thurnher führte einst mit ihrem Mann Hans den Hohenemser Grenzgasthof und verkauft seit 2004 selbst erzeugte frische Teigwaren auf Vorarlberger Märkten. Das Sortiment umfasste damals schon neben selbstgemachten getrockneten Teigwaren, drei – vier Sorten frische Ravioli und frische Spaghetti. Jahr für Jahr kamen neue Produkte wie würzige Knödel, Schwäbische Maultaschen und feine Pestos hinzu. Alessandro Moscadelli ist der hiesige Marktchef des Franchiseunternehmens Pasta und Company. Der Koch lebt in Dornbirn und bringt einen Hauch Italien in die Haushalte: mit frischen Tagliolini und Tagliatelle sowie feinst gefüllten Ravioli, Agnolotti und Tortellini.
Bis bald!
Natürlich gibt es noch viel mehr Angebote auf dem Dornbirner Wochenmarkt, allein die Aufzählung würde den Rahmen sprengen. Gewürze und Edelbrände, Trockenfrüchte und Beeren, Salami und Mostbröckle – das Angebot ist riesig. Auch wenn aktuell ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss und das Abstandhalten zu den Sicherheitsmaßnahmen zählt – das Einkaufserlebnis ist ungebrochen. Man sieht sich – bis bald am Wochenmarkt!