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Wirtschaftsbund-Direktor Jochen Pack
Der steirische Wirtschaftsbund-Direktor Jochen Pack.
Der steirische Wirtschaftsbund-Direktor Jochen Pack.
WB/Sebastian Friedl

Ganze Arbeit: Wirtschaftsbund will 32-Stunden-Woche entmystifizieren

25.09.2023 um 09:26, Weekend Online
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Der WB Steiermark startet eine Kampagne zur Entmystifizierung der 32-Stunden-Woche. Fakten und reale Auswirkungen auf den Alltag der Steirer stehen im Fokus.

Der Wirtschaftsbund Steiermark startete unter dem Titel „Ganze Arbeit für die Steiermark“ eine Kampagne gegen generelle Arbeitszeitverkürzung. Die Debatte rund um eine generelle 32-Stunden-Woche in Österreich würde die grundlegenden wirtschaftlichen Realitäten und Herausforderungen, denen die Wirtschaft gegenübersteht, ignorieren.

Herk appelliert an Hausverstand

Neben steigenden Produktions- und Energiekosten sei es der Mangel an Arbeitskräften, der die Betriebe unter Druck setzt. „Tagtäglich wird in unserem Land ganze Arbeit geleistet, was die Mitarbeiter:innen und Unternehmer:innen brauchen ist eine ideologiebefreite und ehrliche Debatte über Leistung“, so WKO-Präsident Josef Herk, Landesgruppenobmann des Wirtschaftsbund Steiermark und erklärt weiters: „Die demografische Entwicklung prognostiziert uns auch ohne Arbeitszeitverkürzung, dass rund 500.000 Arbeitskräfte in den nächsten 10 bis 15 Jahren fehlen werden. Der Hausverstand sagt einem, das kann sich nicht ausgehen. Eine Arbeitszeitverkürzung wäre unter diesen Umständen eine Katastrophe – egal ob sofort oder erst in den nächsten Jahren.“

Das Argument von produktiveren Mitarbeiter:innen, wird in den meisten Arbeitsfeldern die massive Lücke an Arbeitskräften nicht mindern. Ein Pfleger, eine Ärztin, eine Kindergartenpädagogin oder ein Linienbusfahrer kann die Leistung nicht in weniger Arbeitszeit pressen.

Wirtschaftsbund-Direktor Jochen Pack

Unlösbare Herausforderungen

Die Kampagne "#GANZEARBEIT" hat das Ziel, die Leistungsträger des Landes über die Auswirkungen einer generellen Arbeitszeitverkürzung auf das reale Leben zu informieren. Durch eine 32-Stunden-Woche würde nämlich nicht nur die Wirtschaft vor unlösbare Herausforderungen gestellt: Der akute Arbeitskräftemangel im Gesundheitsbereich, in der Pflege und der Kinderbetreuung würde durch die Einführung einer 32-Stunden-Woche nur noch weiter zugespitzt. Bei einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung brauche es zukünftig fünf Mitarbeiter zu 32 Stunden, wo heute vier Mitarbeiter zu 40 Stunden arbeiten, rechnet man beim Wirtschaftsbund vor. Datu kommt, dass eine Arbeitszeitverkürzung heute von vier Millionen Arbeitnehmern in Österreich gestemmt werden würde, aufgrund des demografischen Wandels aber in Zukunft von immer weniger Menschen.

Klartext reden

Mit der Kampagne #GANZEARBEIT für die Steiermark will der Wirtschaftsbund nun Klartext reden und bietet mit www.ganzearbeit.at eine Plattform, wo Fakten nachgeschlagen werden können. Denn zu sagen, eine generelle Arbeitszeitverkürzung hätte keine Auswirkungen, blendet die vielen Herausforderungen für Unternehmer und deren Mitarbeiter in der Steiermark aus. Die Folgen gefährden Wachstum, Wohlstand und unser gesamtes System. „Es bringt nichts, ein Schlaraffenland zu versprechen, um dann in einer Abstiegsgesellschaft zu enden“, so Pack.

 

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