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Karl-Heinz Dernoscheg und WKO-Präsident Josef Herk
WKO Steiermark Präsident Josef Herk (r.) und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.
WKO Steiermark Präsident Josef Herk (r.) und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.
Foto Fischer

Wirtschaftsbarometer: So dramatisch ist die Lage

11.12.2024 um 13:10, Patrick Deutsch
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Das neueste Wirtschaftsbarometer bringt einen Negativrekord. Die Wirtschaftskammer fordert Entlastung bei Lohn- und Energiekosten, um den Standort zu retten.

Das aktuelle Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark zeichnet ein alarmierendes Bild. Die Umfragewerte zeigen deutliche Negativwerte sowohl beim Ist-Stand als auch bei den Erwartungen. Ohne rasches politisches Eingreifen würden langfristige Schäden für Unternehmen, Arbeitsplätze und den gesamten Standort drohen. Die Botschaft von Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk ist unmissverständlich: „Österreich wir haben ein Problem!“. Mit Blick auf die Regierungsverhandlungen in Land und Bund fordert die WKO eine Entlastung des Faktors Arbeit und der Unternehmen.

Eiskalte Zahlen

Die Winterumfrage der WKO Steiermark, an der 720 Unternehmen teilnahmen, zeigt deutliche Warnsignale. Der Saldo des aktuellen Wirtschaftsklimas liegt bei rekordverdächtigen -73,6 Prozentpunkten – ein klares Zeichen für die anhaltende Rezession. Fast 77,8 Prozent der Betriebe berichten von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, während nur 4,2 Prozent von einer Verbesserung sprechen. Der Ausblick für 2025 ist kaum optimistischer: 58,6 % der Befragten erwarten weiterhin eine negative Entwicklung.„Ohne entsprechende politische Maßnahmen ist keine baldige Trendumkehr in Sicht“, mahnt WKO Steiermark Präsident Josef Herk.

Grafik zum Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark
Die steirische Wirtschaft befindet sich in einer tiefen Rezession.

Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

Die steigenden Arbeits- und Energiekosten machen den Betrieben besonders zu schaffen. 76,3 Prozent der Unternehmen stufen die Arbeitskosten mittlerweile als ihren größten Wettbewerbsnachteil ein. Gleichzeitig geben 36,7 Prozent an, dass auch die Energiekosten ihre Wachstumschancen massiv beeinträchtigen. Hinzu kommen weitere Probleme wie Bürokratie (57,8 %), Nachfrageschwäche (50,8 %) und der anhaltende Fachkräftemangel (47,2 %). „Die Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts muss jetzt oberste politische Priorität haben“, betonen Herk und Dernoscheg, die in diesem Zusammenhang einen „Steuerbonus auf Lohnerhöhungen“ und die Wiedereinführung einer Investitionsprämie fordern.

Grafik über die Wachstumshemnisse der steirischen Wirtschaft
Arbeitskosten, Unsicherheit und Bürokratie lähmen die steirische Wirtschaft.

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