Wegen Hose: Grazer Vintage Laden fast verklagt
Der Second-Hand-Shop „Dogdays of Summer“ in Graz sammelt ältere Kleidungsstücke, repariert und poliert sie auf. Die Mode wird im Netz und im Geschäft in der Volksgartenstraße den Kunden angeboten. Wie in dieser Branche üblich, geben die Inhaberinnen Diana Ranegger, Johanna Kohlenberger und Clarissa Kober ihren Stücken auch kreative Namen. Genau diese Vorgehensweise kam dem Trio vor Kurzem sehr teuer.
„Alles nur, weil wir einer Hose den falschen Namen gegeben haben“
In einem Video auf Instagram berichten sie über den Vorfall, der sich letztes Jahr ereignete. Die drei erhielten per E-Mail ein Anwaltsschreiben, in dem sie von einem großen Modekonzern aufgefordert wurden, die Namensnennung zurückzuziehen. Der Name war ein ganz gewöhnlicher Männer-Vorname, noch dazu leicht anders geschrieben, sei aber markenrechtlich geschützt. „Was uns am wütendensten macht an der ganzen Geschichte: Unser Anwalt war sich sehr sicher, dass wir ein Gerichtsverfahren gewinnen würden. Wäre die Firma aus Österreich gewesen, wäre er sofort vor Gericht gegangen. Aber da der Sitz der Firma in einem anderen Land ist, riet er uns davon ab“, erzählen sie auf Instagram. Um einen großen Prozess zu verhindern, haben sie die geforderte Summe einfach bezahlt.
„Wir entscheiden täglich, welche Unternehmen wir unterstützen“
Vor allem die Macht großer Fast Fashion Unternehmen macht sie wütend. Dass kleine Unternehmen von den großen Modekonzernen bedroht werden, ist kein Einzelfall. Darum haben sie sich entschlossen die Geschichte öffentlich zu machen, um andere zu schützen. „Mit unserem Geld entscheiden wir täglich, welche Unternehmen wir unterstützen. Und damit auch welches Verhalten wir unterstützen, welche Einstellungen und welche Werte“, sagt Diana Ranegger im Video. Die Hose wurde dann in ihrem Geschäft für 39 Euro verkauft.