Kommentar: Nur einmal an die Kinder denken
Die eingeschränkten sozialen Kontakte und die ungewissen, sich ständig verändernden Zukunftsaussichten sorgen für überfüllte Stationen in den Jugendpsychiatrien. Kein Wunder also, dass ein Großteil der Maßnahmengegner immer wieder die Kinder in den Mittelpunkt ihrer Kritik stellt. „Für die Zukunft unserer Kinder“ oder „Schützt unsere Kinder“ ist nahezu auf jeder Demonstration und in allen einschlägigen Onlineplattformen zu lesen. Gegen diese berechtigte Sorge um das Wohlergehen der Kinder kann man wohl kaum Gegenargumente finden.
Kinder in Angst
Der vorgebliche Kinderschutz treibt irrwitzige Blüten: Da wird der Nachwuchs – teilweise als Schutzschild gegen die Polizei – auf Demos mitgenommen und mit den Parolen der Eltern indoktriniert. Oft ist es nämlich nur die Angst der Eltern, die auf ihre Kinder abfärbt. Fälle, wie zuletzt in Voitsberg und in Linz, wo vor Kinderbetreuungseinrichtungen demonstriert wurde, führen den Schutzgedanken nämlich ad absurdum. Oder glaubt wirklich einer der Teilnehmer, dass sich die Kinder über eine Horde von Demonstranten freuen. Dabei ist es den Erwachsenen scheinbar auch egal, dass sie sich auf diesen Veranstaltungen mit Rechtsextremen und Staatsverweigerern gemein machen. Solange bei solchen „Spaziergängen“ und Kundgebungen Menschen mitlaufen, die kein Problem damit haben, „Impfen macht frei“-Schilder oder Miniaturgalgen mitzubringen, haben Kinder auf solchen Veranstaltungen nichts verloren – vernünftigdenkende Erwachsene übrigens auch nicht.