Kommentar: Finalerfolg als Blaupause
Der Triumph über den haushohen Favoriten Aich/Dob ist auch deswegen besonders, weil die Grazer lediglich zwei Legionäre in ihren Reihen haben und ansonsten Großteils mit Eigenbauspielern arbeiten. Der Meistertitel ist also auch ein Kompliment an die Arbeit, die in der Volleyball-Akademie und im Nachwuchs geleistet wird. Nicht umsonst sind die Jugendmannschaften des UVC österreichweit top. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist die geduldige und konsequente Arbeit in der Vereinsführung, die die aktuelle Mannschaft über drei Jahre hinweg zusammenhalten konnte und ihr auch die Zeit für die nötige Entwicklung gab.
Vergessene Tugenden
Egal, ob beim Eishockey, Handball oder Fußball: Die anderen Grazer Klubs schaffen es nur bedingt, die eigene Jugend an die Kampfmannschaft heranzuführen. Gerade für Sturm sollte der aktuelle Erfolg der Volleyballer ein Zeichen sein, sich auf alte Tugenden zu besinnen. Die ersten Erfolge unter Trainer Ivica Osim stellten sich nämlich deshalb ein, weil man (nicht ganz freiwillig) auf Eigenbauspieler setzte. Aktuell begeistert Sturm zwar die Fans, kann aber mit Niklas Geyrhofer nur einen Profi vorweisen, der aus dem eigenen Nachwuchs kommt und regelmäßig in der Start- aufstellung steht. Natürlich ist es schon länger ein Problem, dass Salzburg Sturm die Talente wegschnappt, sobald die es in eine ÖFB-Jugendauswahl schaffen. Ein Lichtblick ist aber, dass Sport- direktor Andi Schicker und Trainer Christian Ilzer es vermehrt schaffen, junge Spieler an den Verein zu binden.