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Ein Mädchen sitzt verängstigt auf der Treppe
Immer mehr Kinder erleben Gewalt im Elternhaus.
Immer mehr Kinder erleben Gewalt im Elternhaus.
iStock / princessdlaf

Graz: „Mutmacher“ soll Kinder vor Gewalt schützen

03.02.2022 um 10:21, Melanie Ogris
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Nach wie vor sind Kinder von Gewalt in der Familie oder im Umfeld betroffen. Die Stadt Graz setzt sich seit 2020 mit dem Projekt „Mutmacher“ dagegen ein.

Vor mehr als 30 Jahren, am 20. November 1989, wurde von der UNO die Konvention über die Rechte des Kindes beschlossen. Dieses Übereinkommen sichert jedem Kind grundlegende politische, soziale, ökonomische, kulturelle und bürgerliche Rechte zu. Ebenfalls wurde im Jahr 1989 in Österreich Gewalt in der Erziehung verboten. Trotzdem gehört das Thema Gewalt in der Familie leider nicht der Vergangenheit an.

Kleine Mutmacher

Die Kampagne „Ich hab Mut“ des Amtes für Jugend und Familie und der Abteilung für Bildung und Integration ermutigt Kinder, über erfahrene Gewalt zu sprechen. Im Jahr 2020 wurde von der Stadt Graz diese Kampagne entwickelt und umgesetzt. Mit kleinen, kuscheligen Wesen, den so genannten Mutmachern, soll verstärkt auf die Thematik aufmerksam gemacht und die Grazer für den Kinderschutz sensibilisiert werden. „Ursprünglich war es als Jahresprojekt geplant. Aufgrund der zahlreichen positiven Feedbacks und der andauernden Aktualität des Themas haben wir uns entschlossen, dieses Projekt dauerhaft weiterzuführen“, so Stadtrat Kurt Hohensinner. Hergestellt werden die Stofftiere übrigens von regionalen Produzenten (tag.werk - Caritas, Jugend am Werk, heidenspass).

Stadtrat Kurt Hohensinner mit dem „Mutmacher“
Stadtrat Kurt Hohensinner mit dem „Mutmacher“.
Mutmacher-Stofftier

Schulen werden unterstützt

In den kommenden Wochen bekommen alle Grazer Kinder in den 3. Klassen Volksschule ihren ganz individuellen Mutmacher bzw. ihre Mutmacherin. „Wir wollen ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Kindern setzen. Gleichzeitig war uns aber wichtig, dass die Mutmacher auch eine positive Bedeutung für die Kinder haben und ein kuscheliger Begleiter für sie und ihre Familien sind“, erklärt Hohensinner. Kinder sollen dadurch ermutigt werden, über ihre Sorgen mit Lehrerinnen zu sprechen und Lehrer werden ermutigt, wieder genauer hinzusehen und eine mögliche Wesensveränderungen beim Kind frühzeitig zu erkennen.

Projekt Mutmacher
Kurt Hohensinner, Walisch, Ingrid Krammer, Ernst Eber.