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Montage Chris Zenz

Grazer Derby-Krawalle: Geisterspiele als letzter Ausweg

03.11.2023 um 14:36, Patrick Deutsch
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Gewalt, Plünderungen und Verletzte: Grazer Fußballfest wird zum Albtraum. Warum Fans und Vereinsverantwortliche jetzt handeln müssen.

Jetzt ist schon wieder was passiert. Was ein rauschendes Fußballfest hätte werden können, entpuppte sich für viele Stadionbesucher als Albtraum. Wer geglaubt hat, dass sich die Fanszenen bereits beim Duell im Vorjahr ausgetobt hätten, wurde leider eines Besseren belehrt. Schon vor dem Anpfiff der Partie überkletterten zahlreiche Sturm-Anhänger die Absperrgitter, stürmten auf GAK-Fans zu, schossen Feuerwerkskörper auf die Tribünen und plünderten einen Merchandisingstand des Stadtrivalen. Die Partie stand danach auf der Kippe, sogar über einen Abbruch wurde nachgedacht. Auch nach der sportlichen Auseinandersetzung auf dem Rasen kam es außerhalb des Stadions erneut zu unschönen Szenen. Laut Polizeiangaben marodierten rund 200 Sturm-Fans in Richtung Innenstadt, griffen immer wieder einzelne GAK-Anhänger an und attackierten sogar die Einsatzkräfte mit Pfefferspray.

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Traumatisiert

Die ernüchternde Bilanz der Polizei: 60 Anzeigen, acht verletzte Fans, zwei verletzte Polizisten und ein beschädigtes Polizeifahrzeug. Eine unerträgliche Situation für Familien, die mit ihren Kindern im Stadion waren, aber auch für „normale Fans“. Bei aller Rivalität sind solche Gewaltausbrüche einfach nicht hinnehmbar und machen den Stadionbesuch zum Spießrutenlauf. Gerade im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg des GAK in die Bundesliga und damit verbundene Derbys müssen Vereinsverantwortliche, Fanszenen und die Polizei einen gangbaren Weg finden. Besonders die Hardcore-Fans sind gefragt, in den eigenen Reihen für Ordnung zu sorgen. Sollte sich nämlich nichts verbessern, muss man auch darüber nachdenken dürfen, die Fanblocks bei solchen Spielen aus dem Stadion auszusperren.

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