Das schenken die Steirer
Wie wirkt sich die hohe Inflation auf den Handel aus und welche Geschenketrends zeichnen sich in diesem Jahr ab? Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO, und Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria berichteten am 17. November bei einer Pressekonferenz über eine Prognose für das diesjährige Weihnachtsgeschäft in der Steiermark.
Jeder Zehnte schenkt Nichts
Neun von zehn Steirern wollen heuer Weihnachtsgeschenke kaufen, damit bleibt der Anteil jener, die etwas Schenken wollen, unverändert hoch. Allerdings sinkt das geplante Budget von 310 Euro im Vorjahr auf 290 Euro. Unterm Strich geht die KMU Forschung Austria von einem Weihnachtsumsatz in der Höhe von 285 Millionen Euro für den steirischen Handel aus. „Man spürt, dass die hohe Inflation das Budget vieler Konsumenten belastet. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen sich bewusst sind, was sie mit ihrer Kaufentscheidung alles in den Händen halten: Wer im steirischen Handel einkauft, sichert Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze im Land“, betont Gerhard Wohlmuth.
Kaufverhalten der Steirer
91 Prozent der Steirer planen auch in diesem Jahr den Kauf von Geschenken. Ohne Auswirkungen bleiben die hohe Inflation und die vielen Teuerungen aber nicht. 36 Prozent der Befragten geben zwar an, ihr Einkaufsverhalten heuer nicht ändern zu wollen, aber dennoch hat jeder Fünfte vor, weniger Geld auszugeben. Das Budget für die Geschenke variiert dabei durchaus zwischen 100 und 800 Euro. Umso wichtiger sei es, dass die Konsumenten sich bewusst machen, wo sie heuer ihr Geld ausgeben. Erfreulich sei es, dass 50 Prozent heuer verstärkt in Geschäften der Umgebung ihre Präsente besorgen wollen, 12 Prozent wollen dabei ein besonderes Augenmerk auf heimische Produkte legen und neun Prozent wollen in österreichischen Onlineshops einkaufen. Ebenfalls eine nachhaltige Veränderung ist der Trend zu frühen Weihnachtseinkäufen, der Anteil der sogenannten „Late-Shopper“ – also jener, die erst kurz vor Weihnachten einkaufen – bleibt auf seinem historischen Tiefststand von zwölf Prozent.
Weihnachten heißt Freude bereiten
Abgefragt wurde in der Erhebung auch die Wichtigkeit der verschiedenen Einkaufsstätten in der Weihnachtszeit. Grundsätzlich gleicht die Reihenfolge der verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten dem Vorjahr: Am wichtigsten sind Geschäfte in der näheren Umgebung zum Wohnort und Geschäfte im Orts- oder Stadtzentrum bzw. Einkaufsstraßen sind an zweiter Stelle. Shoppingcenter und Fachmarktzentren bilden für steirische Konsumenten weniger wichtige Einkaufsmöglichkeiten.
Die beliebtesten Geschenke
Das Ranking der häufigsten Weihnachtspräsente wird heuer von Bekleidung und Textilien angeführt, gefolgt von Spielwaren, Kosmetika und Büchern. Die KMU Forschung Austria sieht in den gesamten Prognosen dennoch deutliche Signale einer langsamen volkswirtschaftlichen Erholung für 2024. Weihnachten bleibt also das Fest der Gefühle, der Emotionen und der Freude.