Corona: Umsatzeinbruch bei jeder zweiten Unternehmerin
Wie haben steirische Unternehmerinnen die Corona-Pandemie erlebt? Auf diese Frage wollte die WKO Steiermark eine Antwort, also hat das Institut für Wirtschaft- und Standortentwicklung, pünktlich zum Weltfrauentag, insgesamt 745 steirische Unternehmerinnen aus allen Branchen zu den aktuellen Herausforderungen befragt. Und die Zahlen sprechen für sich.
Hohe Umsatzeinbrüche und erschwerte Bedingungen
Die Pandemie war für niemanden einfach, doch vor allem Frauen litten unter den Konsequenzen. 55 Prozent der Unternehmerinnen verzeichneten ein Umsatzminus, 54 Prozent kämpften mit Auftragsrückgängen. Aus diesem Grund mussten auch 19 Prozent einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen. Erhebliche Auswirkungen hatte die Pandemie natürlich auch auf die Zukunfts-Gedanken: 11 Prozent der befragten Frauen gaben an, in den letzten zwei Jahren "sehr häufig" daran gedacht zu haben, das Unternehmertun an den Nagel zu hängen. 13 Prozent dachten "häufig" daran.
Mit Unternehmen, Kind und Kegel
Kindererziehung, Haushalt und Altenpflege sind auch 2022 noch Themen, die hauptsächlich mit dem weiblichen Geschlecht assoziiert werden. Das spürten auch die steirischen Unternehmerinnen, denn aufgrund von Homeschooling und Co. blieb oft wenig Zeit für die eigene Firma. "Besonders belastend werden die aufgrund der Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen wahrgenommen", erklärt Gabi Lechner, die Vizepräsidentin der WKO Steiermark. Zu den psychischen Auswirkungen aufgrund langer Lockdowns und sich ständig ändernder Maßnahmen gesellten sich auch finanzielle Sorgen: 17 Prozent gaben an, während der Pandemie einen zusätzlichen Job angenommen zu haben. Für 52 Prozent der Frauen ist die finanzielle Situation die größte Herausforderung für die unternehmerische Zukunft.
Frauen haben unter der Pandemie besonders stark gelitten, speziell in der Wirtschaft. Darum ist es höchst an der Zeit für eine entsprechende Entlastung zu sorgen. – Gabi Lechner, Vizepräsidentin WKO Stmk
Positiver Blick in die Zukunft
Dennoch blicken die steirischen Unternehmerinnen mit Optimismus in die Zukunft: 39 Prozent schätzen die zukünftige wirtschaftliche Situation als "eher gut" ein. 14 Prozent auf "sehr gut". Probleme gäbe es beispielsweise noch im Bereich der Digitalisierung, weshalb "Frau in der Wirtschaft" bereits 2020 eine eigene Unternehmerinnen-Akademie gründete, um Frauen bestens auf neue Herausforderungen vorzubereiten.
Hauptforderung
Vizepräsidentin Gabi Lechner ist ein großes Anliegen, die Zukunft so zu gestalten, dass Frauen davon profitieren können. Ihre Hauptforderung zum Weltfrauentag ist deswegen das automatische Pensionssplitting. Somit soll Altersarmut vermieden werden. Außerdem fordert sie den Ausbau von Kinderbetreuungsstätten, um den Bedürfnissen moderner Familien gerecht zu werden.