Schnee-Rekorde in Salzburg
Frau Holle hat sich in Salzburg Zeit gelassen, erwacht aber schön langsam aus dem Sommerschlaf und beschert uns – wenn auch gemächlich – Neuschnee. Wer von Schneegestöber und tief verschneiter Landschaft träumt, wird heuer wahrscheinlich enttäuscht werden. Für Spitzenwerte wird es in unseren Gefilden vermutlich nicht reichen. Wir haben uns erkundet, wo und wann salzburgweit Schnee-Rekorde verzeichnet wurden.
Salzburgs Rekordwinter
„Von einer besonders winterlichen Phase kann man im Jahr 1942 während des Zweiten Weltkriegs sprechen. Vom 16. Februar sind Daten überliefert, die belegen, dass am Salzburger Flughafen 84 cm Schnee lagen – das ist bis heute Rekord“, erzählt ZAMG-Meteorologe Christian Ortner, der für uns seine Daten nach Spitzenwerten durchforstet hat. Die meisten von uns können sich daran nicht mehr erinnern oder waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren. Was uns allerdings sehr wohl im Gedächtnis geblieben ist, ist das Schneegestöber 2019. An der Alpennordseite fielen enorme Schneemengen vom Himmel, im Gebirge und in vielen Tälern gab es von Ende Dezember bis März eine geschlossene Schneedecke. In der Stadt Salzburg wurden im Jänner für kurze Zeit 30 cm Schnee gemessen, in Lofer bis zu 100 cm. Frau Holles Motivation blieb nicht ohne Folgen – in diesem Zeitraum waren landesweit 26 Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten und quasi „eingeschneit“.
Die höchste Schneedecke
Der offiziell höchste Wert wurde am 4. Februar 1975 auf der Rudolfshütte gemessen: 5,6 Meter hoch war die Schneedecke damals. Knapp darunter ist der Wert von 1923 auf der Schmitten in Zell am See: am 25. Jänner betrug die Höhe der Schneedecke dort fünf Meter. Noch beeindruckender sind die inoffiziellen Daten: Am 9. Mai 1944 soll die Schneehöhe am Sonnblick nahezu 12 Meter erreicht haben.
Die schneereichsten Tage Salzburgs
„Anfang Februar 2005 gab es salzburgweit besonders viel Neuschnee, in Lofer fielen zum Beispiel 60 cm in nur 24 Stunden. Von Ende Dezember 2004 bis Februar 2005 hat es an 36 Tagen geschneit – das ist durchaus beachtlich“, so Ortner von der ZAMG Salzburg. Auch 2019 war von großen Schneemengen gekennzeichnet, in manchen Landesteilen fielen an mehr als 30 Tagen weiße Flocken vom Himmel. Den Neuschnee-Rekord hält aber immer noch die Schmitten: 110 cm innerhalb eines Tages am 12. Jänner 1954.
Salzburgs kälteste Tage
Heutzutage packen wir uns schon bei -10°C in unsere wärmsten Jacken, -20°C haben bereits Seltenheitswert. Vor 70 Jahren sah das noch ganz anders aus: Der absolute Tiefstwert seit Beginn der Aufzeichnungen wurde am 2. Jänner 1905 gemessen, -37,4 °C am Sonnblick. Die Top-5 der kältesten Tage in bewohnten Orten im Überblick:
- Zell am See: -33 °C am 25. Jänner 1947
- Zell am See: -32,9°C am 3. Februar 1956,
- Tamsweg: -32,5°C am 19. Dezember 1946,
- Tamsweg: -32,1°C am 25. Jänner 1947,
- Zell am See: -32,0°C am 23. Jänner 1942
Höchste Lawinengefahr – Stufe 5
Bereits bei Stufe 3 (erhebliche Gefahr) und Stufe 4 (große Gefahr) ist das Lawinenrisiko als hoch einzuschätzen, Skitouren in unsicheres Gelände sollte man tunlichst meiden. Die allerhöchste Stufe 5 (sehr große Gefahr) wird jedoch nur selten ausgerufen. „Im Schnitt ist das nur alle zehn Jahre der Fall, zuletzt im Jänner 2019, Februar 2009 und Februar 1999“, hält Meteorologe Christian Ortner fest.