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Die jugendliche Gruppe aus Ungarn auf dem Schafberg.
Die ungarischen Jugendlichen wurden von der Bergrettung zurück ins Tal geführt.
Die ungarischen Jugendlichen wurden von der Bergrettung zurück ins Tal geführt.
Bergrettung St. Wolfgang

Völlig am Ende: 8 Jugendliche am Schafberg verirrt

12.02.2024 um 16:27, Simone Reitmeier
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Die Bergrettung musste am Wochenende ausrücken, um acht erschöpfte ungarische Jugendliche vom Schafberg im Salzkammergut zu retten.

Schlecht ausgerüstet, ohne Ortskenntnis und Tourenplanung: Die Bergrettung St. Wolfgang musste am Wochenende acht völlig erschöpfte Jugendliche vom Schafberg im Salzkammergut retten.

Leichtsinn am Berg

Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie gefährlich Leichtsinn und wie wichtig eine ordentliche Tourenplanung ist. Eine Gruppe Teenager aus Ungarn hat auf ihrem Weg nach Deutschland kurzerhand beschlossen, den 1.783 Meter hohen Schafberg zu besteigen, da sie dort ohnehin vorbeifahren würden. Die laut dem "Outdoor active"-Portal "kurze" Tour sollte kein Problem darstellen.

Stürmischer Wind am Gipfel

Über Winkl/St. Gilgen sind die Jugendlichen gegen 8.00 Uhr morgens in Richtung Kesselkopf aufgestiegen, wo sie den markierten Weg verloren und sich verirrten. Gelandet sind sie auf einem unmarkierten Jägersteig, über den sogenannten "Hengst-Grat" schafften sie es schließlich auf den Schafberg. "Dieser Steig ist nicht ungefährlich und hat schon zu etlichen Bergrettungseinsätzen geführt", erklärt Einsatzleiter Sigi Gadocher. Oben angelangt hat sich die Situation aber nicht in Wohlwollen aufgelöst: Am Gipfel tobte ein stürmischer Wind, das Wetter zeigte sich von seiner unbeständigen Seite. Unterschlupf suchte die Gruppe beim derzeit geschlossenen Schafberghotel.  Als klar wurde, dass einer der Teenager so erschöpft war, dass an einen selbständigen Abstieg nicht mehr zu denken war, setzte die Gruppe gegen 13.00 Uhr schließlich den Notruf ab.

Panoramafoto von den Gipfeln der Spinnerin und des Schafbergs.
Spinnerin & Schafberg: Bei Schlechtwetter wird es am Berg ungemütlich.

Von Bergrettern abgeholt

Der Alarm gelangte direkt in die Bergrettungsortsstelle St. Wolfgang, die mit drei Einsatzkräften ausrückte und gegen 14.45 Uhr bei der planlosen Gruppe eintraf. Der erschöpfte Bursche wurde erstversorgt, als es ihm einigermaßen besser ging, führten die Bergretter die Ungarn zurück ins Tal. "Sie hatten großes Glück, so ein Ausflug mit unzureichender beziehungsweise sehr mangelhafter Ausrüstung, Ortskenntnis und Tourenplanung hätte auch böse enden können", betont Gadocher.

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