Studierendenvertretung: Neue TU in Linz ist "schlechter Scherz"
Auch die FH-Städte Wels und Steyr hatten darum gebuhlt, Standort der 2023 startenden TU Oberösterreich zu sein, kamen aber nicht zum Zug. Steyr hofft noch, zumindest eine Außenstelle der in Linz entstehenden neuen Univertsität zu sein. Wels akzeptiert die Entscheidung: "Der Fokus liegt jetzt darauf, in der Stadt Wels einen Start-Up-Cluster zu initiieren, und eine außeruniversitäre IT-Ausbildung anzubieten", so der Welser Bürgermeister Andreas Rabl.
Heftige Kritik der Studentenvertreter
Die Österreichische Hochschüler_Innenschaft (ÖH) kritisiert die TU-Pläne hingegen scharf. Der Unmut liegt aber nicht am Standort, wie die Vorsitzende Sara Velic betont, sondern an den rechtlichen Details, die Minister Martin Polaschek vorgestellt hat.
Die Technische Universität in Linz soll nämlich nicht unter das Hochschul-Gesetz fallen, sondern ein eigenes Gesetz bekommen. "Die Administration der Universität würde einer GmbH überlassen werden und die Strukturen sollen möglichst flexibel bleiben. Demokratische Gremien wie Senat oder andere Kollegialorgane scheinen nicht vorgesehen zu sein", moniert die ÖH in einer Stellungnahme, "hier werden öffentliche Mittel verwendet, um Studierende im Anschein einer öffentlichen Universität in teils rechtlich prekäre Ausbildungsverträge zu drängen. Das kann nur ein schlechter Scherz sein."
Brutstätte für Wirtschaft, keine forschende Hochschule
Die TU soll aus Sicht der ÖH ausschließlich die Interessen der Wirtschaft befriedigen - die Grundlagenforschung sei völlig außen vor. Außerdem fänden sich im 71-seitigen Konzeptpapier "nur zehn Zeilen" zur Förderung weiblicher Studenten in dem naturwissenschaftlichen Betrieb. .
Nicht zuletzt stößt der straffe Zeitplan auf Verwunderung: Bis zum Start im Herbst 2023 ist ein durchdachter Studenplan nicht auf die Beine zu stellen, darum wird mit einem vorläufigen Konzept gestartet. Das hält die ÖH für "unverantwortlich: Es braucht Planungssicherheit!"