Jagd auf Jäger: 50 Menschen unter Personenschutz
Die Ermittlungen rund um den Amoklauf im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach laufen auf Hochtouren. Von dem 56-jährigen Verdächtigen fehlt nach wie vor jede Spur. Bereits 50 Personen stehen unter Polizeischutz.
50 Personen gelten als gefährdet
Wie der stellvertretende Landespolizeidirektor Rudolf Keplinger bei der heutigen Pressekonferenz informiert, gibt es offenbar viele Personen, die mit dem 56-jährigen Jäger, der als Hauptverdächtiger gilt, Konflikte hatten. „Es hat sich herausgestellt, dass es viele Menschen gibt, die sich selbst in Gefahr sehen“, so der stellvertretende LPD-Direktor. 50 Personen zählen aktuell zum Gefährdetenkreis und stehen entweder unter Polizeischutz oder wurden an sichere Orte gebracht. Einige hatten sich selbst bei der Polizei gemeldet, andere wurden gezielt von der Exekutive angesprochen. Eine sogenannte "Todesliste" sei der Exekutive jedoch nicht bekannt.
250 Einsatzkräfte vor Ort
Im Bezirk Rohrbach sind etwa 250 Polizeikräfte im Einsatz, darunter Cobra- und SIG-Zugriffsteams, Kriminalbeamte, Hundeführer, drei Helikopter, Drohnen sowie eine Verhandlungsgruppe, falls der Verdächtige Kontakt aufnehmen sollte. Unterstützung kommt zusätzlich aus Salzburg und Niederösterreich.
Verdächtiger: „Unbeschriebenes Blatt“
Bisher sei der Verdächtige nicht strafrechtlich aufgefallen und weder vorbestraft noch angezeigt, informiert Staatsanwältin Ulrike Breiteneder im Gespräch mit den Medien. Er ist zur Festnahme ausgeschrieben, gegen ihn wird wegen zweifachen Mordes ermittelt. Ob der Verdächtige noch am Leben ist, sei unklar, jedoch gibt es laut Landeskriminalamtsleiter Gottfried Mitterlehner und Keplinger derzeit keine Hinweise, die das Gegenteil vermuten lassen.
Obduktion angeordnet
Laut Breiteneder wurde die Obduktion der beiden Leichen bereits angeordnet, sie sollen noch heute durchgeführt werden. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, wurde nicht genannt.