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Beamten durchsuchen ein Haus im Raum Rohrbach.
Hausdurchsuchung im Raum Rohrbach.
Hausdurchsuchung im Raum Rohrbach.
LAUMAT / APA / picturedesk.com

Amoklauf in OÖ: Täter hat seine Opfer hingerichtet

29.10.2024 um 11:52, Simone Reitmeier
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Die Polizei schildert den grauenhaften Tathergang des Amoklaufes im Bezirk Rohrbach. Der Verdächtige ist mit drei Waffen auf der Flucht.

Im Fall der schrecklichen Bluttat im Bezirk Rohrbach hat die Landespolizeidirektion heute Vormittag erschreckende Details preisgegeben. Die beiden Opfer wurden von dem Täter regelrecht hingerichtet.

Mit 3 Waffen auf der Flucht

Als Hauptverdächtiger gilt ein 56-jähriger Einheimischer, der nach wie vor auf der Flucht ist. „Wir müssen davon ausgehen, dass der Gesuchte sehr gefährlich ist. Heute wissen wir, dass er zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe dabeihat“, erläutert Landespolizeidirektor-Stv. Rudolf Keplinger bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Diese fehlten aus seinem legalen Waffenbestand. Mittlerweile sind alle Bundesländer und Nachbarländer (Deutschland, Tschechien) informiert worden.

Fahndungsbild des mutmaßlichen Schützen.
Dieser Mann gilt als Hauptverdächtiger.

Zweiter Schuss war tödlich

Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes, schildert den möglichen Tathergang: Der Verdächtige soll am Montagmorgen zum ersten Tatort in die Ortschaft Frauenschlag in Altenfelden gefahren sein und sein erstes Opfer – Bürgermeister Franz Hofer – abgepasst und verfolgt haben. Hofer war auf dem Weg zu einem Fußpflegetermin, als er vermutlich die Verfolgung bemerkte. Die beiden Männer seien gleichzeitig aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen. „Der Täter hat ohne Vorwarnung auf den Bürgermeister geschossen“, so Mitterlehner. Das Opfer habe noch versucht, über eine Wiese zu fliehen, wurde aber weiter verfolgt. Der Schütze habe dann umgekehrt, eine Langwaffe aus dem Auto geholt und Hofer mit einem gezielten Schuss getötet. Der erste Notruf sei um etwa 08.25 Uhr eingegangen, und es wurde sofort eine Alarmfahndung ausgerufen.

Zweites Opfer war Polizist

Mit dem grauen Caddy dürfte der Hauptverdächtige anschließend in eine nahegelegene Ortschaft im Gemeindegebiet von Arnreith gefahren sein. Zwischen 08.30 und 09.00 Uhr wurde dort ein 64-jähriger pensionierter Polizist und Ex-Jagdleiter in seinem Wohnzimmer überrascht und mit einem gezielten Schuss getötet. Der Täter flüchtete daraufhin Richtung Rohrbacher Bundesstraße (B127) – ab diesem Zeitpunkt verliert sich seine Spur.

Viele Hinweise aus der Bevölkerung

Obwohl es bereits viele Hinweise aus der Bevölkerung gab, konnte der Verdächtige bislang nicht gefunden werden, auch sein silberner Caddy blieb unauffindbar. Eine durchgeführte Handypeilung schlug fehl, da der 56-Jährige seine zwei Telefone nicht bei sich hat; diese wurden in seiner Wohnung sichergestellt. Die Beamten stehen in Kontakt mit den Angehörigen, um den Aufenthaltsort zu ermitteln und etwaige Hinweise auf Gespräche zu erhalten.

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