OÖ: Risikopatienten erhalten ab sofort Covid-19-Medikamente über Hausarzt
Sobald eine Covid-19-Infektion festgestellt wurde, erhalten Oberösterreicher ab sofort zeitgleich mit dem Absonderungsbescheid eine Information von der Behörde. Sollten die darin angeführten Risikofaktoren auf sie zutreffen, werden Betroffene aufgefordert, sich mit ihrem Hausarzt in Verbindung zu setzen und beraten zu lassen. Mit ihm gemeinsam wird die mögliche Behandlung besprochen, die Therapie erfolgt dann ambulant im Spital.
Vertrauensbasis
„Die Hausärzte kennen ihre Patienten am besten und können daher optimal beratend zur Seite stehen beziehungsweise auch am besten von den Vorteilen überzeugen, wenn Skepsis besteht,“ sagt Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander.
Schwere Verläufe auch bei Omikron
Dr. Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor am Salzkammergut Klinikum stellt klar: „Wir sehen auch bei Omikron, insbesondere bei Ungeimpften, leider sehr schwere Verläufe. Mit den uns jetzt auch für den ambulanten Bereich zur Verfügung stehenden Medikamenten werden wir die Anzahl schwerer Verläufe in einer sogenannten Postexpositionsprophylaxe verringern können.“ Bisher wurden die von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassenen Medikamente nur bei Höchstrisikopatienten in den Spitälern eingesetzt.
Allgemein gilt jedoch, dass die Impfung weiterhin der beste und verträglichste medikamentöse Schutz vor Covid ist. – Dr. Tilman Königswieser
Die ersten 5 bis 7 Tage entscheidend
Auch Dr. Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich, ruft dazu auf, sich möglichst rasch nach Vorliegen eines positiven Ergebnisses beim Hausarzt zu melden: „Eine Behandlung mit Covid-19-Medikamenten ist nur in den ersten fünf bis maximal sieben Tagen sinnvoll.“