Lautes Bellen und Miauen: Wir haben nix zu kauen
Sinn und Zweck dieser Einrichtung ist es Menschen unter die Arme zu greifen, die sich Tierfutter oder Tierarztkosten nicht mehr leisten können. „In der Pandemie wird oft auf die Vierbeiner vergessen. Wir haben sogar Anfragen aus Tirol.“ Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit wirkt sich aber unmittelbar auf die Haustiere aus. „Es gibt viele Menschen die schon vor der Pandemie gerade so durchgekommen sind. Sie hatten ihre Fixkosten im Griff, die Miete, Kreditraten, Leasing fürs Auto und natürlich die Kosten für das Haustier. Wenn sich dann beim Einkommen etwas dramatisch ändert, stehen sie vor einem Problem.“ Zeiger lernte die Tiertafel in seiner Zeit in Hamburg kennen. „Ich dachte sofort, sowas brauchen wir in Oberösterreich auch.“ Waren es anfangs ältere Menschen, die frisch verwitwet waren und denen ein Einkommensteil wegbrach, so ist der Bedürftigenkreis nun in der Mittelschicht angekommen. „Gerade während der Lockdowns brauchen die Menschen ihre Haustiere noch mehr, um nicht zu vereinsamen. Ein Tierarztbesuch geht sich da oft schon nicht mehr aus.“
Freiwillige in Wels, Steyr und den Bezirkshauptstädten gesucht
Die Tiertafel vermittelt in einem solchen Fall die Haustiere an Partnertierärzte. „Sie ermöglichen den Herrlis und Fraulis die Behandlungskosten in kleinen Raten abzustottern. Wir unterstützen aber auch finanziell, wenn es ganz arg zwickt, etwa wenn das Tier einen Unfall erlitt.“ Doch die Mittel sind begrenzt: „Eine Hüftoperation bei einem Hund die 4.000 Euro kostet, können wir leider nicht stemmen. Wir versuchen so vielen wie möglich zu helfen und nicht nur einigen wenigen.“ Doch es fehlt an Hilfe – und an Futter. Aufgrund der großen Nachfrage sind vor allem Katzentrockenfutter und Hundenassfutter rar. „An unseren Ausgabestellen in Linz und Mattighofen können Bedürftige einmal im Monat einen Futtervorrat abholen. Unser Lager leert sich aber immer schneller.“ Spenden ist dabei ganz einfach, abgesehen von finanziellen Spenden, können Sachspenden in eigenen Boxen bei der Tiernahrungskette Fressnapf abgegeben werden. Wenn Sie also für ihren Liebling Futter kaufen, denken Sie einfach an die Menschen, deren Tiere Hunger leiden müssten. Und noch ein Anliegen hat Franz Zeiger. „Wir würden gerne unsere Tiertafel in ganz Oberösterreich, vorrangig in Wels und Steyr, am besten aber in allen Bezirkshauptstädten anbieten.“ Alles was es dazu braucht ist ein Lagerraum in dem die Futterspenden gesammelt werden könnten, und Freiwillige, die sich einmal im Monat um die Ausgabe kümmern. „Wir helfen beim Start mit unserem Know-how und unseren Kontakten natürlich gerne“, schildert Zeiger, der übrigens selbst fünf Katzen und zwei Hunde besitzt.