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KTM-Logo auf orangefarbener Wand – Symbolbild zur erneuten Produktionspause beim Motorradhersteller KTM im April 2025.
KTM muss die Produktion in Mattighofen erneut stoppen.
KTM muss die Produktion in Mattighofen erneut stoppen.
Alex Halda / picturedesk.com

Paukenschlag: KTM stoppt erneut Produktion

24.04.2025 um 08:02, Stefanie Hermann
2 min read
Nur vier Wochen nach dem Neustart steht die Produktion bei KTM wieder still. Der Grund: fehlende Bauteile. Mitarbeiter werden erneut in Kurzarbeit geschickt.

Nur rund vier Wochen nach dem Wiederanlauf der Produktion in Mattighofen muss KTM den Betrieb erneut unterbrechen. Ab Montag, 28. April, stehen die Bänder wieder still. Grund dafür ist ein akuter Mangel an Bauteilen, wie das Unternehmen bestätigte. Ab dem 1. Mai tritt eine neue Betriebsvereinbarung in Kraft, die eine reduzierte Arbeitszeit und eine vorverlegte Sommerpause vorsieht.

Kurzarbeit ab Mai

Die neue Betriebsvereinbarung wurde laut KTM in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter und dem Betriebsrat beschlossen. Von 1. Mai bis 31. Juli 2025 wird die Wochenarbeitszeit für alle Vollzeitbeschäftigten auf 30 Stunden reduziert. Damit verbunden ist eine entsprechende Anpassung der Löhne und Gehälter. Außerdem wird die bei KTM übliche Sommerpause von August auf Juli vorverlegt.

Engpässe nach Sanierungsverfahren

Die aktuellen Lieferprobleme sind eine direkte Folge der 90-tägigen Bestellsperre, die im Zuge der Insolvenz Anfang des Jahres verhängt wurde. Während dieser Zeit konnte KTM keine neuen Bauteile ordern, etliche Zulieferbetriebe stellten daraufhin ihre Produktion ein. Beim Wiederanlauf der Produktion im März hat KTM auf bestehende Lagerbestände zurückgegriffen. Diese haben jedoch lediglich für 4.200 Motorräder gereicht. Besonders bei kritischen Komponenten bestehen weiterhin Lieferzeiten von bis zu 20 Wochen.

Vollbetrieb ab Ende Juli geplant

Planmäßig wird der Vollbetrieb auf allen vier Linien am 27. Juli 2025 wieder aufgenommen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Mutterkonzern Pierer Mobility bis dahin 600 Millionen Euro aufbringen kann, um Gläubigerforderungen zu bedienen und die Materialversorgung sicherzustellen.

„Für uns als Vorstand hat in dieser Zeit Verantwortungsbewusstsein die höchste Priorität – dem Unternehmen, aber vor allem den Mitarbeitenden gegenüber", so CEO Gottfried Neumeister in einer Videobotschaft. „Das Wichtigste bei allen Entscheidungen sind daher zwei Dinge: die erfolgreiche Zukunft von KTM und die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze.“

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