Kommentar: Mutlos und ohne Vision
Die SPÖ Oberösterreich zeigt Landesvorsitzender Birgit Gerstorfer und Landesgeschäftsführer Gerhard Brockmeyer die rote Karte. Wir haben berichtet.
Ein Schritt, den viele gestandene SPler an der Basis für längst überfällig ansehen. Zumindest kann man ihn nicht als voreilig bezeichnen. Eines Schusses in den Ofens – wie eine völlig verpatzte Impfkampagne – hätte es nicht bedurft. Auch nicht des intern heftig umstrittenen Ansinnens, sich künftig verstärkt von gewerkschaftlichen Einflüssen loseisen zu wollen.
Üblicherweise hätte bereits das katastrophale Abschneiden bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr genügen müssen. Mit einem Ergebnis, das nur haarscharf am schlechtesten aller Zeiten vorbeigeschrammt ist. Ein Resultat von Mut- und Visionslosigkeit und des Fehlens jeglicher nachvollziehbarer Kante wofür eine SPÖ Oberösterreich steht und heute noch gebraucht wird.
Ja, zugegeben – es ist schwierig, in Oberösterreich in einer Wahl zu bestehen, und die Besetzungshistorie der SPÖ ist eine unglückliche weil es nie gelungen ist, entsprechend auftrittsstarke und öffentlichkeitswirksame Gegner zu stellen, die den VP-Kandidaten die Stirn hätten bieten können. Kaliber wie Josef Ratzenböck und Josef Pühringer gegen Karl Grünner, Fritz Hochmair und eben Birgit Gerstorfer... Ende der Fahnenstange. Der Gerstorfer-Nachfolger wird alle Hände zu tun haben, um den schwer angezählten Roten Mut einzuflößen und sie aus dem Sumpf der Zaghaftigkeit herauszuziehen.