Gas-Ausstieg als Basis für Welser CO2-Minus
Seit 2012 wurde der Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilowattstunde um 94 Prozent reduziert. Wie das möglich war? "Vor allem durch den Umstieg von Gas auf nachhaltige Energiequellen", erklärt Florian Niedersüß, Vorstandssprecher der eww Gruppe, bei der Vorstellung der Zahlen. Eindrücklicher Vergleich: "Ein Haushalt, der mit Gas heizt, stößt zehnmal so viel CO2 aus wie ein Haushalt, der mit Fernwärme heizt!" Nicht zuletzt deshalb formulierten er und Bürgermeister Andreas Rabl das ambitionierte Ziel, in den nächsten zehn Jahren weitere 10.000 Welser Haushalte aus dem Gas rauszubekommen.
Auch durch den vor fünf Jahren abgeschlossenen Neubau des Wasserkraftwerks Traunleiten wurde viel CO2 eingespart, genau spricht Niedersüß von 69 Prozent pro Kilowattstunde seit 2012.
Abwasser als Reduktions-Hebel
Dass beim Ausstieg aus dem Heizen mit Gas und der Stromproduktion durch Wasserkraft viel CO2-Reduktion zu erzielen ist, war schon vor zehn Jahren allen klar. "Überrascht hat uns aber, wie viel im Bereich der Abwasser-Aufbereitung alleine durch Verfahrensoptimierungen im technischen Bereich zu holen war", so Niederüß – im Jahr 2023 wurden 62 Prozent weniger CO2-Emissionen produziert als noch 2022. Ein rund 40 Millionen Euro schweres Investitionspaket soll die Kläranlage Welser Heide in Marchtrenk auf Vordermann bringen. Bürgermeister Rabl hofft "auf einen Baustart Ende 2025. Es geht nicht so sehr darum, den laufenden Betrieb zu sichern, sondern darum, die Anlage wirklich fit für die Zukunft zu machen."
Rabl: "Weg mit der Versiegelung!"
Bürgermeister Andreas Rabl fügt an, dass es "kein öffentliches Gebäude in Wels mehr gibt, dass - sofern nicht statische Gründe dagegen sprechen - nicht mit PV-Anlagen ausgestattet ist". Zusätzlich sollen zahlreiche Flächen im Stadtgebiet entsiegelt werden. "Das Fehlen von Grünraum hat merkbaren Auswirkungen auf die Hitzeentwicklung", so Rabl, "es ist wichtig, dass wir Parkanlagen erweitern. Die Menschen – und ich denke vor allem an jene, die in ihren Wohnungen keine Balkone haben – brauchen Grün- und Parkanlagen, um sich im natürlichen Schatten der Bäume im Freien aufhalten und ein wenig Abkühlung finden können!"
Im Bereich des Volksgartens soll bekanntermaßen durch den Abriss der Messehallen Ost rund 600.000 m2 an neuen Grünflächen entstehen. Rabl: "Das ist das größte Entsiegelungsprojekt Österreichs!"