Diese Vögel sind in Oberösterreich vom Aussterben bedroht
Die nur 14 cm kleinen Braunkehlchen sind die größten Sorgenkinder des Vogelschutzes. Während in den 1970er Jahren noch mehr als 1.000 Paare im ganzen Land verstreut brüteten, sind aktuell nur noch 30 Paare im Grenzstreifen zu Südböhmen zu finden.
Es ist „fünf vor zwölf“
Hans Uhl von BirdLife Österreich warnt: „Wenn in den Gemeinden Sandl, Weitersfelden, Leopoldschlag, Bad Leonfelden und Klaffer nicht rasch zumindest doppelt so viele spät gemähte Wiesen oder Wiesenbrachen wie derzeit bereitgestellt werden, stirbt mit dem Braunkehlchen erstmals eine ehemals weit verbreitete Vogelart in Oberösterreich aus!“
Ähnlich schlecht steht es mit nur mehr 20 Paaren und einem Bestandsminus von 89 Prozent für die letzte Wiesenpieper-Population des Landes. Und auch die in Moor- und Sumpfwiesen brütende Bekassine hat landesweit eine Bestandshalbierung auf nun etwa 15 Paare hinnehmen müssen. „Auch für diesen typischen Moorvogel tickt die Uhr des Aussterbeprozesses“, schlägt Uhl Alarm. Im Ibmer Moor realisiert BirdLife Österreich mit seinen Partnern derzeit Renaturierungsmaßnahmen, um hier einen weiteren Bestandsrückgang zu stoppen.
Rettungsinseln gefragt
Was es braucht, um die vor dem Aussterben stehenden Wiesenvögel zu retten, sind laut Uhl: „Entsprechend große Rettungsinseln von zumindest 20 Hektar, besser noch 50 Hektar, auf denen Braunkehlchen und Wiesenpieper ihren Nachwuchs großziehen können.“ Daher fordert BirdLife Österreich die Anhebung der maximalen landwirtschaftlichen Fördersätze für Spätmähwiesen je Hektar und Jahr von derzeit 900 auf 1.500 Euro.