Ötscherlifte vorerst gerettet! Doch was kommt dann?
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Tourismuslandesrat Jochen Danninger konnten mit Markus Schröcksnadel eine Einigung zu den beiden Skigebieten Hochkar und Ötscher verkünden, die das Land Niederösterreich via ecoplus Alpin (jeweils 40 Prozent) und die Schröcksnadel-Gruppe (jeweils 60 Prozent) seit mehreren Jahren gemeinsam führen. Das Land Niederösterreich wird die Anteile der Schröcksnadel-Gruppe nach erfolgter Zustimmung der jeweils bei den Gesellschaftern zuständigen Gremien übernehmen und die beiden Skigebiete zusammenführen. Die durch die Fusion der Bergbahnen am Ötscher und am Hochkar erzielten Synergien sollen es dem Land Niederösterreich bzw. ecoplus Alpin ermöglichen, das Skigebiet in Lackenhof zwei weitere Geschäftsjahre zu betreiben.
Durch diese Lösung wird das Land und die Region jene Zeit gewinnen, um neue Konzepte für den Tourismus in Lackenhof zu erarbeiten und umzusetzen. Jetzt sollen die Lifte auf jeden Fall unverzüglich anfahren und Land Niederösterreich und Schröcksnadel-Gruppe haben vereinbart, dass die Beschneiung in Lackenhof startet und die Liftanlagen in Betrieb genommen werden. Alle bereits gekaufen Karten behalten ihre Gültigkeit.
Vorbilder St. Corona, Annaberg, Raxalpe
Diese zwei Jahre sind auch unbedingt notwendig, um eine touristische Neuausrichtung und vor allem ein Ganzjahreskonzept überhaupt erarbeiten zu können. Dass die blau-gelben Touristiker das können, haben sie schon eindrucksvoll bewiesen. Wie groß war seinerzeit der Aufruhr, als das Skigebiet am Kampstein in St. Corona am Wechsel eingestellt wurde? Heute ist die Erlebnisarena St. Corona eine Erfolgsstory wie auch das zwischenzeitlich schon totgesagte Annaberg oder die privat geführte Raxalpe. Maßgeblich daran beteiligt waren nicht nur die Konzepte, sondern auch die Umsetzer, und das Land Niederösterreich wird gut beraten sein, diese Herzblut-Touristiker zumindest für ihre Expertise mit ins Boot zu holen.
Mikl-Leitner: „Ein Wechselbad der Gefühle!“
„Die letzten Tage waren für die Region, aber auch für das Land ein Wechselbad der Gefühle. Jetzt wurde diese Entscheidung getroffen und die Lifte in Lackenhof werden weiterfahren. Aber klar ist auch, dass ab morgen an einer nachhaltigen Zukunft für Lackenhof gearbeitet werden muss, um eine touristische Belebung der Region sicherzustellen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und richtete einen Dank an die Schröcksnadel-Gruppe und den zuständigen Landesrat Jochen Danninger, die gemeinsam eine gute Lösung für Lackenhof und den Wintersport in Niederösterreich erzielt haben.
Danninger: „Es braucht neue Angebote!“
Tourismuslandesrat Jochen Danninger zeigt sich erfreut: „Ich habe versprochen: Das Land lässt Lackenhof nicht im Stich. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ein Skigebiet auf 800 Metern in Zeiten des Klimawandels leider nicht schneesicher ist. Im Vorjahr drehten sich die Lifte lediglich an 67 Tagen. In den vergangenen 30 Jahren sind die Nächtigungen in Niederösterreich um rund 21 Prozent gestiegen, im gleichen Zeitraum sind sie in Lackenhof um 43 Prozent gesunken. Der Lift alleine ermöglicht keine touristische Entwicklung des Ortes. Es braucht daher neue Angebote für die Gäste.“