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Jürgen Mandl
Jürgen Mandl, WK-Präsident, spricht über den „Tag der Arbeitgeber“ am 30. April.
Jürgen Mandl, WK-Präsident, spricht über den „Tag der Arbeitgeber“ am 30. April.
WKK/alexanderzagorz

„Bewusstsein für die Rolle der Unternehmer“

17.04.2023 um 10:02, Pia Kulmesch
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WK-Präsident Jürgen Mandl im Gespräch über die Bedeutung und Auswirkungen des „Tages der Arbeitgeber“ für Unternehmer und Gesellschaft.

Der „Tag der Arbeitgeber“ geht heuer in die elfte Runde. Welche Botschaft ist für Sie dabei besonders wichtig?

Jürgen Mandl: Was wäre der Tag der Arbeit denn ohne Arbeitgeber? Diese provokante Frage stellte die Wirtschaftskammer Kärnten erstmals vor zwölf Jahren und betonte damit die Rolle der Unternehmer im Zusammenhang mit dem traditionellen „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. Mittlerweile wurde der 30. April österreichweit in den Wirtschaftskammerkalender aufgenommen. Darauf dürfen wir stolz sein. Die Unternehmer schaffen die Grundlage für unseren Wohlstand, und selbst in konjunkturell unsicheren Zeiten sind sie Treiber und Motivator. Wir wollen die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass es ohne Arbeitgeber eben keine Arbeit und somit auch keinen arbeitsfreien Tag der Arbeit gäbe. Nicht vergessen darf man dabei die mutigen Ein-Personen-Unternehmen, die einen besonders wichtigen Job geschaffen haben, nämlich ihren eigenen.

Ist die Botschaft denn schon bei den Menschen angekommen?

Mandl: Die Unternehmer sind vom „Tag der Arbeitgeber“ begeistert, denn es entspricht natürlich ihrem Selbstverständnis. Generell haben wir bei der Gesellschaft, und somit auch bei den Verwaltungsorganisationen, noch viel Arbeit vor uns. Wir möchten Bewusstsein für die ursächliche Rolle der Unternehmer schaffen. Ursächlich eben nicht nur für Arbeitsplätze, sondern auch für Einkommen, Steuern und Wohlstand. Und Wohlstand gibt es nur mit einer gesunden Wirtschaft.

Welche Maßnahmen stehen heuer am Programm?

Mandl: Auch die elfte Auflage vom „Tag der Arbeitgeber“ geht mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen einher. Wir haben dieses Jahr ein umfassendes Marketingpaket geschnürt, inklusive einer Tour ab 23. April durch die Bezirksstädte, die auf die Bedeutung der Unternehmerinnen und Unternehmer aufmerksam machen soll. Diese reichen vom Pressegespräch über Inserate, Plakate, Hörfunk-Kooperationen, Social-Media-Bewerbungen bis hin zu Gewinnspielen. Eine Maßnahme möchte ich hervorstreichen: am 27. April findet der bereits dritte X-Trail Businessrun statt. Ab 17 Uhr startet der Hauptbewerb mit vier Kilometer, 125 Höhenmetern und zehn Hindernissen auf der Schleppe Alm. Es gilt – ähnlich wie im Arbeitsalltag – Hürden im Team oder als Einzelkämpfer zu bewältigen.

Die Meinung von Politikern spielt in der öffentlichen Diskussion eine große Rolle. Wie wollen Sie die Rahmenbedingungen für Selbstständige auf politischer Ebene verbessern?

Mandl: Die vergangenen drei Jahre haben in Kärnten, in Österreich und in weiten Teilen der Welt zu einer Ausnahmesituation geführt. Seit einem Jahr sind es die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges, die viele Betriebe vor großen Herausforderungen stellt. Wieder liegt es an den mutigen und motivierten Unternehmerinnen und Unternehmer, mit Innovations- und Schaffenskraft Kärnten als Lebensstandort zu prägen, auch und besonders in schwierigen Zeiten wie diesen. Mit unserem neuen Standortprogramm „Weichenstellung“ möchten wir uns in die wirtschaftspolitische Gestaltung Kärntens stark einbringen. Die großen Themenblöcke Wirtschaftsstandort, Energie, Klima und Nachhaltigkeit, Raum- und Bauordnung, Arbeitskräfte und Qualifizierung sowie Verkehr müssen bei der neu gewählten Landespolitik auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Damit Unternehmer weiterhin ihren großen Auftrag – Menschen Arbeit zu geben, so für das nötige Steueraufkommen sorgen und somit auch Wertschöpfung für das Land zu generieren, brauchen sie jede Unterstützung. Die Politik muss jetzt die Weichen und entsprechenden Rahmenbedingungen stellen. „Unternehmer sein und werden“ muss weiterhin attraktiv bleiben.

Wie soll das gelingen?

Mandl: Erfolgsfaktoren sind zweifelsohne eine standortfreundliche Gesetzgebung und eine serviceorientierte, smarte Landesverwaltung mit cleveren Behördenverfahren für Betriebe. Nur starke Unternehmen schaffen auch einen starken Lebensstandort. Wie wir das Zusammenwirken von Wirtschaftstreibenden und Behörden weiter verbessern können, haben wir in vielen Gesprächen bei den Betroffenen abgefragt. Jetzt haben wir die Chance, gemeinsam vernünftige Spielregeln für ein kraftschlüssiges Zusammenspiel von unternehmerischem Tatendrang und behördlichem Ordnungsinteresse zu schaffen. Das ist besonders von Bedeutung, wenn wir die Energiewende schaffen wollen – und Kärnten als nachhaltigen, smarten Wirtschafts- und Lebensstandort positionieren.

Weitere Informationen zum „Tag der Arbeitgeber“ gibt’s unter tagderarbeitgeber.at

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