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Vertreter der JW-Kärnten übergeben den Spitzenkandidaten der Parteien der kommenden Landtagswahl auf einer Diskussionsbühne jeweils eine überdimensionierte Forderungsliste
Zum Abschluss eines erkenntnisreichen Diskussionsabends überreichten Vertreter der Jungen Wirtschaft sämtlichen Teilnehmern eine „Hausaufgabenliste“ mit ihren…
Zum Abschluss eines erkenntnisreichen Diskussionsabends überreichten Vertreter der Jungen Wirtschaft sämtlichen Teilnehmern eine „Hausaufgabenliste“ mit ihren…
WKK/Sabine Biedermann

Spannender Polittalk mit Spitzenkandidaten

22.02.2023 um 11:57, Stefan Kohlmaier
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Die Junge Wirtschaft Kärnten lud die Spitzenkandidaten der kommenden Landtagswahl zu einer Podiumsdiskussion über ihre Visionen für eine erfolgreiche Zukunft.

Der MAKERSPACE Carinthia diente der Jungen Wirtschaft Kärnten als Bühne für eine hochkarätige Podiumsdiskussion, die über 100 interessierten Besuchern einen erkenntnisreichen Querschnitt der Positionen der Spitzenkandidaten der kommenden Landtagswahl zu den drängenden wirtschaftspolitischen Fragen unserer Zeit vermittelte. Unter dem Motto „MISSION (IM)POSSIBLE: Was wir heute fordern, damit sich morgen etwas ändert!“ standen dabei Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Erwin Angerer (FPÖ), Olga Voglauer (Die Grünen), Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP), Janos Juvan (NEOS) sowie Michael Gußnig (Team Kärnten) allen Anwesenden Rede und Antwort.

Forderungen für die Zukunft

Bevor Kärntens Politprominenz jedoch das Wort ergriff, stellte das Führungsduo der Jungen Wirtschaft, Nika Basic und Martin Figge, die innovativen Forderungen der Interessensvertretung zu den Themenbereichen Demografie, Generationengerechtigkeit und Infrastruktur vor. WKK-Präsident Jürgen Mandl nutzte zudem die Gelegenheit, um, mit Blick auf den hohen Schüleranteil am Publikum, die politischen Vertreter daran zu erinnern, die Stimmen der jungen Menschen ernst zu nehmen, da es sich bei ihnen um die Unternehmer von morgen handle.

Klartext statt Floskeln

Anschließend befragte die Unternehmerin Christiane Holzinger, die als Moderatorin souverän durch den Abend führte, jeden Gesprächsteilnehmer zu aktuellen wirtschaftsrelevanten Themengebieten wie Abwanderung, Budgetpolitik, Klimaziele, Digitalisierung sowie die Inbetriebnahme der Koralmbahn. Dabei kam das Regelwerk des vor allem aus der Werbewirtschaft bekannten Pitch-Systems zur Anwendung: Jedem Teilnehmer standen maximal 90 Sekunden für seine Ausführungen zur Verfügung, wodurch sich das Aufkommen standardisierter Floskeln angenehm in Grenzen hielt.

Einigkeit bei Bildung & Koralmbahn

Weitestgehende Einigkeit bestand unter sämtlichen Diskutanten hinsichtlich der immensen Chancen, die die neue Koralmbahn Kärntens Wirtschaft eröffnet. Einstimmig wurde in diesem Zusammenhang jedoch auch darauf hingewiesen, dass ein Ausbau der Infrastruktur entlang der Strecke unerlässlich sei, um dieses Potenzial vollständig ausschöpfen zu können. Die Attraktivierung des Bildungs- und Karrierestandortes Kärnten, um die Abwanderung hochqualifizierter junger Köpfe zu unterbinden, wurde ebenfalls einhellig als prioritäres Ziel der kommenden Legislaturperiode definiert. Erwin Angerer, Sebastian Schuschnig und Michael Gußnig war es in diesem Kontext zudem ein Anliegen, den deutlich gestiegenen Wert einer Lehre klarer zu kommunizieren.

Divergenzen bei Energiewende & Pensionen

Weniger harmonisch gestalteten sich die jeweiligen Positionen hinsichtlich eines generationengerechten Pensionssystems. Diesbezüglich lieferten sich insbesondere Erwin Angerer und Olga Voglauer den einen oder anderen kleineren Schlagabtausch. Während der FPÖ-Landesparteiobmann Korridorpensionen steuerlich begünstigen und Familien über finanzielle Anreize das Kinderkriegen schmackhaft machen möchte, sprach sich die Frontfrau der Grünen für mehr qualifizierte Zuwanderung aus. Darüber hinaus überraschte sie mit der optimistischen Einschätzung, dass das österreichische Pensionswesen auch für die kommenden Jahrzehnte ökonomisch gerüstet sei. Mit seiner Sichtweise bezüglich einer erfolgreichen Energiewende scherte Erwin Angerer ebenfalls aus dem Konsens der Diskussionsrunde aus: Seiner Ansicht nach ist der verstärkte Ausbau der Windenergie in Kärnten nicht zielführend, stattdessen sollte auf die rasche Genehmigung von Kleinwasserkraftwerken gesetzt werden.

Hausaufgaben

Zum Abschluss eines sachlichen und fairen Diskussionsabends überreichten die Vertreter der Jungen Wirtschaft noch allen Teilnehmern ein Plakat mit ihren als „Hausaufgaben“ formulierten Forderungen, die zum Wohle der heimischen Nachwuchsunternehmer nach dem geschlagenen Wahlkampf abgearbeitet werden sollten.

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