Literaturtipps: Die besten Corona-Bücher aus Kärnten
Seuchen und die Angst davor sind von jeher guter Stoff für Filmemacher und die schreibende Zunft gleichermaßen. Kein Wunder also, dass auch die aktuelle Pandemie ein gutes Drehbuch liefert. Wir haben uns angesehen, wie Kärntner Autoren den schmalen Grat zwischen Fakt und Fiktion meistern und wie sie die gesundheitliche Gefahr einer Ansteckung durch das Virus gegen die Folgen der harten Lockdown-Maßnahmen für die Gesellschaft abwiegen.
Kärntner Seele im Visier
„Es ist alles andere als eine Nachtlektüre“, sagt Gerald Eschenauer über sein neuestes Werk „Corona Carinthia: Ein trügerisches Gemälde – Reale Dystopie“. Der Villacher regt mit dieser Realsatire zum Nachdenken an – in einer eigenen Erzählgabe, die den Leser im hohen Tempo auf eine Reise durch Kärnten mitnimmt und dabei aber das gemeine C-Wort, das sich vor einem Jahr in unser Leben geschlichen und das Kommando übernommen hat, nie wirklich erwähnt. „Ich lasse mich von diesem Hype der Meldungsverbrennung nicht verrückt machen“, verrät Eschenauer, der mit diesem Buch übrigens seinen ersten Roman veröffentlicht hat. Sehr wohl aber geht der Autor mit dem Verlust der menschlichen Würde im Zuge der Pandemiebekämpfung hart ins Gericht und holt in einem Zug zu einem Rundumschlag auf die Kärntner Seele aus. Der Autor stellt Fragen nach dem Sinn von menschlichen Handlungsprozessen, Fragen nach dem Sinn von Arbeit, der Notwendigkeit von Künstlicher Intelligenz und vollführt dabei einen Drahtseilakt an verbalen Absurditäten, die sich dystopisch in der Realität wiederfinden.
Dealender Autor
Mit seinem Verlag hat der Draustädter übrigens eine spannende Wette laufen: Er wettet, dass jede/r 13. KärntnerIn sein Buch lesen wird. Um sein Ziel zu erreichen, steht er jeden Tag um 15 Uhr auf der Villacher Stadtbrücke und dealt mit seinem Werk.
Krisenmanagement
Um sicher zu gehen, dass nicht nur das Virus Spuren in der Gesellschaft hinterlässt, setzt Gerhard Benigni auf ansteckenden Humor - und verpackt diesen in ein literarisches Survir(v)al-Paket. Nach „CORONA – Eine Coronologie der Ereignisse“ und „CORONA – Stehsätze hinter Plexiglas“ fand die Trilogie mit „CORONA – Zurück in die neue Normalität“ im Gegensatz zur Pandemie eigentlich ihr vorläufiges Ende. Im Zuge der Überprüfung der humoristischen Auflockerungsmaßnahmen musste der Literat jedoch einschreiten - und Band 4 „CORONA – Nichts wird mehr, wie es nun ist“ aus der Taufe heben. Ein Dacapo gab es mit seinem Beitrag zur Villacher „Schlosslektüre“ unter dem Titel „Kein Juni wie dieser“. „Die Quintessenz meiner vierbändigen CORONA-Trilogie wäre wohl ein 5. Teil gewesen, nachdem Corona, Covid & Co. inzwischen chron(olog)isch geworden sind. Bevor das Ganze jedoch zu einer zwölfbändigen Enzycovidie ausartet, habe ich von einem flächendeckenden Scripting abgesehen“, erklärt Gerhard Benigni seine persönliche Message Control.
Packender Krimi
In einem ganz anderen Genre hat der gebürtige Klagenfurter Martin Zedlacher seine Sicht der Geschehnisse angesiedelt - und zwar in einen packenden Mystery-Thriller, der von den dunklen Machenschaften einer grausamen Elite handelt. Die Geschichte in seinem Buch sei natürlich frei erfunden, verrät der Autor im Weekend-Interview. Doch „wer hinter die Kulissen blicken und die Punkte verbinden kann, der wird in dem Buch mehr sehen als eine fiktive Geschichte“, es sei gespickt mit Sachinformationen, die man allerdings derzeit noch nicht beweisen könne. Der Humanenergetiker befasst sich seit über 25 Jahren mit der „neuen Weltordnung“, die „immer realer wird. Uns gehen schön langsam die Theorien aus, weil unsere Prognosen tatsächlich einsetzen.“