Graffiti auch in Kärnten als Kunst etablieren
Hip-Hop ist inzwischen weltweit zu einer Subkultur herangewachsen, die nicht nur Musik und Tanz vereint, sondern auch Graffiti als gesellschaftlich relevante Kunstform etabliert hat. "Rap dominiert die Charts, Breakdance ist bei den nächsten Olympischen Spielen vertreten und bunte Hausfassaden, welche mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen bemalt wurden, sind aus den Großstädten nicht mehr wegzudenken. Leider wird die Hip-Hop-Kultur in Kärnten im öffentlichen Raum kaum bis gar nicht gefördert, weshalb sich die gesellschaftliche Akzeptanz noch in Grenzen hält", bedauert Florian Mikl, stellvertretender Obmann des Vereins "Urban Playground".
Motivierende Werke
Das soll sich nun ändern. Was in anderen Großstädten bereits maßgeblich zum Stadtbild beiträgt, wird nun durch den Verein mit der Aktion „URBAN ART MAKEOVER“ auch in Klagenfurt realisiert. Von 30. Oktober bis 1. November 2020 wird das Elektrizitätshaus im Schillerpark von der Graffiti-Künstlerin Junek mit einem positiven und motivierenden Design gestaltet. Dies soll die aktuell nicht ganz so hoffnungsvolle Situation auflockern und dauerhaft Farbe in die teilweise triste Innenstadt bringen. Mikl: "Da viele aus Kärnten stammende und mittlerweile erfolgreiche Graffiti-/Streetart-KünstlerInnen aufgrund der fehlenden Infrastruktur und der mangelhaften Unterstützung unser Bundesland verlassen haben und sich anderswo eine erfolgreiche Karriere aufgebaut haben, mussten wir für diese Aktion die aus Deutschland stammende und mittlerweile in Wien lebende freie Künstlerin Junek für unser Vorhaben begeistern."
Blick zurück
Zeitgleich findet vis-à-vis im Jugendstiltheater eine Ausstellung von Kunsthistoriker und Graffitikünstler Stefan Wogrin über die Geschichte Graffitis in Kärnten und deren Hochzeit vor etwa 15 Jahren statt. Hier erhält man unter anderem einen Einblick über die Hintergründe und Entstehung Graffitis und wie sich daraus eine sehr aktive Szene in Kärnten gebildet hat. Vernissage: Freitag, 30.10.2020, 18 Uhr
Abwanderung stoppen
Um dieser Abwanderung in den nächsten Jahren entgegenzuwirken setzt sich der Verein "Urban Playground" dafür ein, dass kreative Menschen sich vernetzen können und durch den Verein die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. "Geplant ist hierfür die Schaffung eines Kultur- und Sportzentrums im Zentrum Klagenfurts. Es soll Heimat für kreative Köpfe aller Art werden und Ihnen Raum zur Entfaltung bieten", sagt Mikl.