Equal Pay Day: Rüstzeug für finanzielle Sicherheit
In kleinen Schritten geht etwas weiter: Der Equal Pay Day zeigt jenen Tag an, an dem vollzeitbeschäftigte Männer im Schnitt jenes Einkommen erhalten haben, für das vollzeitbeschäftigte Frauen noch bis Jahresende arbeiten – der Gender Pay Gap die prozentuale Höhe der Einkommenslücke. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Lücke in Kärnten um 0,6 Prozentpunkte verringert. Österreichweit liegt der Gender Pay Gap bei 19,3 Prozent, der österreichische Equal Pay Day fällt auf den 22. Oktober, in Kärnten auf den 23. Oktober. "Zu berücksichtigen ist, dass die Zahlen des heurigen Equal Pay Days auf 2018 fußen, die Auswirkungen der Corona-Krise werden daher erst zum Equal Pay Day 2022 ersichtlich sein", so Landesrätin Sara Schaar. Einflussfaktoren wie Branche, Beschäftigungsausmaß oder Erwerbsunterbrechungen wirken sich negativ auf die Einkommenssituation von Frauen aus. "Den Großteil der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Haushalt übernehmen nach wie vor Frauen, wofür sie lange Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit in Kauf nehmen", betont Frauenbeauftragte des Landes Martina Gabriel.
Mit Bildung zum Erfolg
Damit diese Lücke weiter verringert wird, setzt das Land die Workshopreihe "Finanzbasics für Frauen" fort. Unter dem Titel "Wie verhandle ich richtig – Finanzielle Zukunft ohne Lücke" können sich Interessierte Tipps für Verhandlungen im beruflichen wie auch privaten Umfeld holen. "Männer gehen meist leichter in Verhandlungen, bei Frauen spielen andere Faktoren eine Rolle. Das trägt unter anderem dazu bei, dass Frauen nicht immer das Gehalt bekommen, das ihnen zusteht. Wir wollen Frauen für die Folgen ihrer Entscheidungen sensibilisieren und sie bestärken, ihre finanzielle Zukunft in die Hand zu nehmen", so Schaar. "Die kostenlosen Workshops werden von Unternehmens- und Steuerberaterin Ingrid Gritschacher geleitet. Zusätzlich wird es auch eine kostenlose Broschüre geben, die die wichtigsten Inhalte zusammenfasst", sagt Gabriel. Start ist am 20. Oktober, dieses Mal in Form eines Online-seminars. Weitere Infos & Anmeldemöglichkeiten sowie die nächsten Termine finden Sie hier.
Technik & Handwerk
Mit Initiativen wie "Girls go Technik" oder dem "Girls' Day" setzt man bei Mädchen und jungen Frauen frühzeitig an, um eine Erweiterung ihres Berufswahlspektrums auf technische und handwerkliche Berufe aufzuzeigen. "Mädchen und junge Frauen erfahren nach wie vor viele Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts. Nicht zuletzt, wenn es um ihr zukünftiges Einkommen geht. Frühzeitige Berufsorientierung abseits konventioneller Rollenbilder ist wichtig", ist Schaar überzeugt und betont weiter: "Auch nach Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie Teilzeit oder Branche bleibt eine Einkommensdifferenz stehen. Für eine faire und gerechte Lohnpolitik haben Konzepte aus anderen Ländern Vorbildwirkung. Um Ungerechtigkeiten aufgrund des Geschlechts aufzudecken, weitere zu verhindern und den Gender Pay Gap zu schließen, braucht es ein Lohntransparenz- bzw. Equal-Pay-Gesetz, das Unternehmen und staatliche Einrichtungen zur tatsächlichen Umsetzung von gleicher Bezahlung verpflichtet und Nichteinhaltung sanktioniert."