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Ein Hörspiel von Wolfram Lotz | Credit: Günter Jagoutz
"ke im netz": Das erste Hörspiel ist online. Weitere sollen folgen
"ke im netz": Das erste Hörspiel ist online. Weitere sollen folgen
Günter Jagoutz

"Die lächerliche Finsternis": ke-Hörspiel im Netz

17.11.2020 um 10:24, Mirela Nowak-Karijasevic
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Kunst & Kultur sind nicht abgesagt: Das "klagenfurt ensemble" (ke) stellt das erste Hörspiel zum Streamen online. Auf diese Eigenproduktion sollen künftig weitere Werke den Weg auf die Webseite und in die Wohnzimmer des Publikums finden.

Das "klagenfurter ensemble" präsentiert mit großer Freude einen neuen Programmpunkt, die "ke im netz"-Reihe: Videoaufzeichnungen von den beliebtesten Eigenproduktionen der vergangenen und künftigen Jahre, online zum Streamen. Das Publikum kann wegen des zweiten Lockdowns nicht ins ke kommen? Gut, dann kommt das ke eben zum Publikum nach Hause! Schließlich ist das Motto von Intendant Gerhard Lehner: "Das Theater muss resistent sein: Gegen jedes und alles. Und aufnehmen: alles und jedes." Das klagenfurter ensemble hat aufgenommen und das werte Publikum kann nun abspielen: Zu Beginn der Serie wird die jüngste Eigenproduktion "Die lächerliche Finsternis" nach einem Hörspiel von Wolfram Lotz, in einer Inszenierung von Josef Maria Krasanovsky, der Öffentlichkeit online zur Verfügung gestellt. Die vielfach von der Presse gelobte Produktion soll mindestens bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes im Netz bleiben.

Das Werk

Mit "Die lächerliche Finsternis" vollendet Regisseur Josef Maria Krasanovsky seine Wolfram Lotz-Trilogie, nachdem er vergangene Saison am klagenfurter ensemble "Der große Marsch" und in Rumänien am Nationaltheater Theater Sibiu "Einige Nachrichten an das All" inszenierte. Der somalische Pirat Ultimo Michael Pussi bittet um Verständnis für seine Piraterie. Zwei Soldaten fahren mit einem Boot tief hinein in die Regenwälder Afghanistans, um einen durchgedrehten Oberstleutnant zu liquidieren. Die Reise führt sie in eine dunkel lockende Welt voller skurriler Figuren, die irgendwo zwischen kolonialer Geschichte und neokolonialistischer Realität verloren gingen. Die beiden Soldaten entfernen sich immer weiter von der sogenannten Zivilisation, und schlittern in einen Abgrund, von dem man nicht genau weiß, ob es nicht auch der eigene sein könnte. Wolfram Lotz liefert einen eindringlichen Text voller Trash, Poesie und Traurigkeit über die Unfähigkeit, das Fremde wirklich verstehen zu können: Das Grauen eines weit entfernten Krieges, eine andere Kultur, einen anderen Menschen und zuletzt auch sich selbst. 2015 wurde "Die lächerliche Finsternis" in der Kritikerumfrage von "Theater heute" zum Stück des Jahres gewählt.

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