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Bürgermeister Scheider, in Anzung und mit einer Krawatte, hinter einer Balustrade im Klagenfurter Rathaus
Christian Scheider (Team Kärnten) trat 2021 seine zweite Amtszeit als Bürgermeister Klagenfurts an
Christian Scheider (Team Kärnten) trat 2021 seine zweite Amtszeit als Bürgermeister Klagenfurts an
NZP/Zangerle

Christian Scheider: „Ich rate meinen Kritikern in der SPÖ, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren."

03.07.2023 um 10:00, Stefan Kohlmaier
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Klagenfurts Stadtoberhaupt kontert im Interview seine Kritiker, verweist auf seine politischen Erfolge und teilt uns seine Beweggründe in der Causa Jost mit.

Weekend: Was entgegnen Sie Vizebürgermeister Liesnig, der Sie als von Ihrem Amt überfordert sowie zu sehr auf Ihre Außenwirkung fokussiert bezeichnet hat?
Christian Scheider: Herr Liesnig bekleidet seine Funktion erst seit relativ kurzer Zeit und hat offensichtlich noch keine Ahnung von der Vielschichtigkeit des Aufgabenportfolios eines Bürgermeisters. Zudem zählt er zu den Vertretern seiner Partei, die Kritik stets ohne konstruktive Alternativvorschläge zu nennen äußern und sinnvolle Beschlüsse aus parteitaktischen Gründen blockieren. Ich gebe jedoch sowohl im inneren als auch äußeren Politbetrieb mein Bestes, weshalb ich auch in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen werde. Da dies meinen Kritikern nicht gelingt, versuchen sie mich verzweifelt medial zu diskreditieren. Ferner möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf die politische Verhältnismäßigkeit hinweisen: Ich habe bei der Gemeinderatswahl 1.248 Vorzugsstimmen erhalten, während Vizebürgermeister Liesnig lediglich 51 vorzuweisen hatte. In der Gewichtung seiner Kritik sollte man die Kirche daher im Dorf lassen.

Weekend: Wie bewerten Sie in diesem Kontext Herrn Liesnigs Charakterisierung Ihres Teams als „politisch unseriös“?
Christian Scheider: Diese Aussage kann ebenfalls getrost als politische Stimmungsmache abgestempelt werden. Dabei sind es oftmals Stadtsenatsmitglieder der SPÖ, wie etwa Frau Smrecnik, die ihre Aufgaben nicht pflichtbewusst erfüllen und beispielsweise bei den wichtigen Bürgerterminen regelmäßig durch Abwesenheit glänzen. Ich würde den Kollegen der SPÖ daher raten, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und nicht bereits heute in einem destruktiven Wahlkampfmodus unterwegs zu sein.

 

Bürgermeister Scheider, in Anzung und mit einer Krawatte, der mit verschränkten Armen vor dem Klagenfurter Stadtwappen steht
Der Vater von zwei Töchtern engagiert sich seit 2001 in der Stadtpolitik

Weekend: Auf welche Erfolge in der aktuellen Legislaturperiode sind Sie besonders stolz?
Christian Scheider: Wir konnten in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten bereits einiges bewegen: So wurde Klagenfurt etwa als Eventmekka etabliert, wo allein in diesem Sommer 260 hochkarätige Veranstaltungen wie der Iron Man oder die Starnacht am Wörthersee über die Bühne gehen, wovon Wirtschaft und Tourismus profitieren. Ferner wurde unsere Stadt, dank Sozialprogrammen wie dem Schulstartgeld, Familiensubventionen oder einem Energiefonds für Bedürftige, mit einem engmaschigen Sozialnetz ausgestattet. Und auch die öffentliche Sicherheit wurde durch die Modernisierung der Feuerwehren sowie eine enge Kooperation mit der Exekutive maßgeblich gestärkt.

Weekend: Warum halten Sie trotz eines ablehnenden Gemeinderatsbeschlusses an einer Vertragsverlängerung für Peter Jost fest?
Christian Scheider: Der Gemeinderatsbeschluss gilt. Jetzt geht es darum, dementsprechende Maßnahmen zu setzen. Dazu bedarf es Gesprächen mit allen Beteiligten, um einen Prozess beim Arbeitsgericht zu verhindern.

 

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