SPÖ Burgenland fordert nationalen Aktionsplan gegen Gewalt
Es ist eine traurige Bilanz: In Österreich ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass einer Frau Gewalt angetan wird, wie auch die jüngsten Ereignisse in Floridsdorf zeigen. Der elfte Femizid dieses Jahr. Insgesamt waren es heuer bereits 12 Femizide und 25 Mordversuche an Frauen.
„Es handelt sich dabei nicht um Einzeltaten, sondern um ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem, das daher auch Lösungen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene erfordert. Effektiver Gewaltschutz für betroffene Frauen ist eine Frage des politischen Willens. Dass wir im Burgenland keinen Femizid verzeichnen müssen, zeigt auch, dass unsere Maßnahmen und die gute Zusammenarbeit aller Organisationen greifen“, so SPÖ-Frauensprecherin Claudia Schlager, die auf einen dringend benötigten „Nationalen Aktionsplan zum Schutz von Frauen“ drängt. Dieser wurde jedoch bislang seitens der Bundesregierung abgeschmettert.
Vor mehr als einem Jahr hat die Bundesregierung die Umsetzung von flächendeckenden Gewaltschutzambulanzen angekündigt, nun wurde - auch durch viel Druck aufgrund der zunehmenden Gewalt gegen Frauen, ein „Pilotprojekt“ für den Osten angekündigt. „Für mich ist unverständlich, warum die Bundesregierung diese Zeit nicht genutzt hat, um mit den Bundesländern und den betroffenen Organisationen die flächendeckende Ausrollung der Gewaltschutzambulanzen zu entwickeln. Für mich ist auch unklar, warum hier nur ein Pilotprojekt angekündigt wurde, das den Westen überhaupt nicht betrifft, hier hat die Bundesregierung sehr viel Zeit auf Kosten der Frauen völlig unnötig verstreichen lassen“, kritisiert SPÖ-Klubobmann Roland Fürst.