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Anhänger von Wisla Krakau halten Schals in Vereinsfarben hoch
Wisla Krakau kämpft um den Glanz alter Tage.
Wisla Krakau kämpft um den Glanz alter Tage.
Newspix/EXPA/picturedesk.com

Von Ruhm zu Ruin: Wer ist Wisla Krakau?

01.08.2024 um 11:31, Marcel Toifl
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Der 13-fache polnische Meister hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von Europapokalausscheidungen, bis hin zur Zweitklassigkeit.

Wisla Krakau, erster Europa-League-Kontrahent des SK Rapid, blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Profiteam wird im Jahr 1906 gegründet, die Ursprünge liegen im Engagement eines ortsansässigen Theaterlehrers. Während des bald darauffolgenden Ersten Weltkrieges ruht der Spielbetrieb. Polnische Truppen nutzen in dieser Zeit den Sportplatz für Übungen, viele der damaligen Kicker waren zudem im Kriegseinsatz.

Aufstieg zum Spitzenteam

Nach Ende des Krieges wird ein eigenes Gelände erworben, um ein Stadion zu errichten. Drei Jahre später, am 8. April 1922, wird das neue Stadion durch Kapuziner-Mönche geweiht und eröffnet. Wisla verliert das Eröffnungsspiel mit 2:4. Am 14. Mai spielt die polnische Fußballnationalmannschaft gegen die Mannschaft aus Ungarn (0:3) im Stadion von Krakau. Ein Jahr später gewinnt Wisla Krakau die Gebietsmeisterschaften, unterliegt aber im Finale um die polnische Meisterschaft. 1925 gewinnt Wisla erneut die regionale, für den "großen" Titelgewinn reicht es jedoch wieder nicht. Endlich, ein Jahr später, gewinnt der Verein seinen ersten nationalen Titel. Am 5. September 1926 schlägt man Sparta Lwów im Finale um den polnischen Pokal 2:1. Am 5. Dezember wird die Ekstraklasa gegründet, unter den Gründungsmitgliedern befindet sich auch Wisla Krakau. 1927 wird man erstmals polnischer Meister. Der Erfolg kann im Folgejahr verteidigt werden. Die "weißen Sterne" gehören nun mit drei nationalen Titeln in drei Jahren zu den absoluten Topklubs in Polen. Der Verein rebelliert zudem gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg, in Form von der Austragung illegaler Vereinsbewerbe.

Abstieg und Verfall

In den 80er-Jahren beginnt der stetige Abfall des Traditionsvereins, welcher mit dem Abstieg in die Zweitklassigkeit 1985 endet. Dort steckt man drei Jahre fest, ehe man den Wiederaufstieg schafft. Die ersten Jahre im polnischen Oberhaus gelingt es nicht, sich aus der unteren Tabellenhälfte hochzukämpfen: zu wenig für die Ansprüche eines Topteams. 1993 folgt der erneute Abgang in die zweite Liga. Diesmal dauert der Aufenthalt jedoch nur zwei Jahre.

Schlafender Löwe wacht auf

Nach der Investition eines örtlichen Telekommunikationsanbieters und der daraus resultierenden Finanzspritze wird der Wiederaufstieg und die sportliche Stabilisierung vollzogen. 1999 kann zudem die erste Meisterschaft nach über 20 Jahren Abstinenz bejubelt werden, die Belohnung war die erneute Teilnahme an europäischen Pokalwettbewerben. 2002 und 2011 schafft man sogar das Überwintern und die Teilnahme an einer K.-o.-Runde. An den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, das Erreichen des Viertelfinales des damaligen Europapokals der Landesmeister (heute Champions League Anm.) in der Saison 1978/79 gegen den schwedischen Vertreter aus Malmö. In den folgenden zehn Jahren werden weitere fünf Meisterschaften gewonnen. 

Erneuter Abgang und Kampf zurück

Im Dezember 2018 droht die Zahlungsunfähigkeit. Ein Konsortium rund um Vereinsikone Jakub Błaszczykowski kann den Bankrott abwenden, man hält sich weitere vier Jahre in der höchsten Spielklasse. Nach dem wiederholten Abstieg 2022 führt der Erfolg im Pokal zu einem Kuriosum: Ein Zweitligist, welcher für den Europapokal spielberechtigt ist. In der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League trifft man auf den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien. 

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