Verzockt! "FIFA"-Videospiele heißen nicht mehr "FIFA"
300 Millionen Euro (statt wie bisher die Hälfte davon) wollte Gianni Infantino, Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, von EA Sports für die Verlängerung der Namensrechte haben. Dazu sollen nur noch solche Sponsoren vorkommen, die auch tatsächlich Partner der FIFA sind. Zudem deutete die FIFA an, nicht mehr exklusiv mit EA Sports arbeiten zu wollen.
Das im Silicon Valley von Kalifornien ansässige Software-Unternehmen ging nicht mit. Im Gegenteil: Die Zusammenarbeit mit der FIFA wird beendet. Damit bekommt die Franchise auch einen neuen Namen.
"EA Sports FC" statt "FIFA"
Bis auf diesen Namen, der nunmehr "EA Sports FC" lautet, soll sich für die Konsumenten nicht viel ändern. Lediglich der WM-Modus fällt weg – dafür kann EA Sports nun neue Geschäftsfelder erschließen: Sponsoren wie Nike beispielsweise (Adidas ist Exklusiv-Partner der FIFA), dazu behält EA Sports die Rechte an praktisch allen relevanten Ligen – Premier League, Serie A, Bundesliga, auch die Champions Leauge. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von über 19.000 Spielern und 700 Vereinen.
Der Hersteller verliert also sehr wenig, die FIFA dafür sehr viel. In einer Zeit, in der ihr Image ohnehin schwer angekratzt ist - Korruption, WM in Katar, Anbiederung an Despoten und Diktatoren, usw. - kann sie jede positive Publicity dringend brauchen. ""EA wird weiterhin Gas geben. Sie haben die technischen Mittel, sie haben das geistige Eigentum an einem fantastischen Spiel, sie haben Möglichkeiten zur Vermarktung. Die Fifa hat: den Namen - und sonst?", wird Videospiel-Experte Gareth Sutcliffe in der SZ zitiert.
Top-Klubs sind auf der Seite von EA Sports
Infantino kündigte hastig an, ein eigenes Spiel auf den Markt bringen zu wollen. Die überragende Stellung von EA Sports auf dem Markt – auch im E-Sports-Bereich – wird der Name alleine aber nicht gefährden können. Zumal die Top-Klubs offenkundig eingeweiht waren und sich öffentlichkeitswirksam auf die Seite von EA Sports und dem neuen Namen gestellt haben.