Tops und Flops der Trainer-Karriere von ÖFB-Teamchef Franco Foda
Top: Meister und Cupsieger mit Sturm Graz
Der größte Triumph in der Laufbahn des heute 55-Jährigen war der Meistertitel mit "seinem" Verein Sturm Graz. Schon im Jahr 2010 führte Foda Sturm zum Sieg im ÖFB-Cup. Ein Jahr später düpierte er Liga-Krösus Salzburg und die damals starke Wiener Austria und führte die Grazer zum dritten und bisher letzten Meistertitel.
Flop: Foda im Europacup
Ging es aber auf die internationale Bühne, hatte Sturm unter Foda nicht viel zu bestellen. Der Klub, der einst in der Champions League für Furore gesorgt hatte, verlor die letzten sieben Europacup-Heimspiele unter Foda allesamt - auch gegen Nobodies wie Mladost Podgorica. Das einzige gute Team, das Foda im Europacup mit Sturm in einem K.o.-Duell bezwingen konnte, waren die Ukrainer von Metalist Kharkiv, und das ist zwölf Jahre her.
Top: Der Ausflug nach Kaiserslautern
2012 nahm Foda das Angebot des gerade aus der deutschen Bundesliga abgestiegenen Traditionsklubs 1. FC Kaiserslautern an. Es folgte eine starke Saison, die mit dem dritten Platz in der Zweiten Liga endete. Zwar verlor man die Entscheidungsspiele um den Aufstieg gegen Hoffenheim. Aber da der Kult-Klub aus der Pfalz heute längst gegen den Absturz in die 4. Liga kämpft, war es doch eine gute Visitenkarte.
Flop: Vorsichtsfußball beim Nationalteam
Im vorentscheidenden Heimspiel der letztlich erfolgreichen EM-Qualifikation gegen Israel war das Happel-Stadion in Wien halbleer - unter Fodas Vorgänger Marcel Koller war es selbst gegen Liechtenstein restlos ausverkauft. Warum? Nach dem attraktiven Hurra-Stil unter Marcel Koller verordnete Foda dem Team Vorsichts-Fußball und erhob die Vermeidung von Risiko zur höchsten Maxime. Das sorgt, gelinde gesagt, nicht gerade für Begeisterungsstürme. So erreichte man meistens Pflichtsiege gegen schwächere Teams (wobei es auch ein 2:4 in Israel und eine 0:1-Blamage in Lettland gab), gegen gleich gute oder gar bessere Gegner gab es so aber nichts zu holen ...
Top: Der Sieg gegen Deutschland
... mit einer großen Ausnahme: Dem Erfolg über Deutschland im Juni 2018 in Klagenfurt. Das Match, das wegen eines heftigen Unwetters vor der Absage stand, ging dann doch noch über die Bühne und endete mit einem 2:1-Sieg für Österreich. Für die Mannschaft aus Fodas Heimat Deutschland ein schlechtes Omen: Drei Wochen später war Deutschland schmählich in der WM-Vorrunde ausgeschieden.
Die EM 2021 mit Österreich: Top oder Flop?
Die letzten Spiele verheißen nichts Gutes für die EM: Ein peinliches 0:4-Debakel gegen Dänemark, ein mäßiges 0:1 gegen ein gelangweiltes Reservisten-Team aus England, nun ein einschläferndes 0:0 gegen die Slowakei. Angesichts des Kaders und der nicht gerade übermächtigen Gegner aus Nordmazedonien und der Ukraine wäre ein frühes Aus bei der anstehenden EM eine absolute Blamage.
Im Achtelfinale würden aller Voraussicht nach Italien oder Spanien oder einer aus dem Trio Deutschland, Frankreich und Portugal warten. Da kann man nur positiv überraschen. Aber wenn es nicht gelingen sollte, überhaupt dorthin zu kommen...