Gregor Schlierenzauer hört auf: "Jede Landung ist ein neuer Start!"
Als 17-Jähriger holte der Tiroler 2007 seinen ersten von insgesamt zehn WM-Titeln, zweimal gewann er den Gesamtweltcup (2009 und 2013), vier Olympia-Medaillen gab es für Schlierenzauer - davon eine in Gold. Mit 53 Siegen im Weltcup thront er vor Namen wie Matti Nykänen, Adam Malysz und Jens Weißflog. Es gibt absolut nichts, was Gregor Schlierenzauer in seiner Karriere nicht gewonnen hätte.
Allerdings: Sein letzten Erfolg feierte er im Dezember 2014 - vor fast sieben Jahren...
Nach einer durchwachsenen Saison 2015/16 warf ihn ein Kreuzbandriss im Frühjahr 2016 aber endgültig aus der Bahn. In der folgenden Saison fing er zu früh wieder an, 2017/18 war er nie besser als Dreizehnter. Im nächsten Winter setzte er entnervt von schlechten Resultaten zwei Monate aus, 2019/20 war ein kleiner Lichtblick – er war immerhin drittbester ÖSV-Adler. Der vergangene Winter jedoch begann mit einer Corona-Erkranung und endete mit einem erneuten Kreuzbandriss.
"Der aktive Leistungssport hat mich in den vergangenen 15 Jahren mit all seinen Höhen und Tiefen in Bewegung gehalten, mich voll ausgefüllt und nachhaltig geprägt. Wenn ich zurückblicke, sehe ich eine emotionale Reise, die mich Grenzen verschieben hat lassen, mir aber auch Grenzen aufgezeigt hat", schreibt Schlierenzauer auf seiner Homepage, "durch die Verletzungspause, hatte ich ausreichend Zeit und den nötigen Abstand, um Vergangenes aufzuarbeiten und zu schauen, wo ich jetzt stehe. Meine aktive Karriere zu beenden ist mir nach all dem, was ich als Spitzensportler erleben durfte, nicht leicht gefallen - aber die Entscheidung fühlt sich ebenso wie der Zeitpunkt richtig an.
Was für ihn als Nächstes kommt, ist noch nicht klar. "Mein Feuer, das immer voll und ganz für den Sport brannte, brennt jetzt für neue Aufgaben, die da sind und die auf mich warten. Ich schlage dieses neue Kapitel mit Leidenschaft auf, bin voller Tatendrang und Neugierde."