Nach Schumi-Aus: So erfolgreich waren die Söhne der F1-Stars
Mick Schumacher (2 Saisonen, zweimal Top-10)
Der Filius des siebenfachen Champions Michael Schumacher war Meister von Formel 3 und Formel 2, ehe er für 2021 beim Nachzügler-Team Haas andockte. Teamkollege Nikita Mazepin hatte er im Griff, aber das Auto war 2021 Mist. Heuer war das Auto besser, aber sein routinierter neuer Kollege Kevin Magnussen holte die Resultate, wähend Schumacher vor allem in der ersten Saisonhälfte vor allem Kleinholz produzierte.
Der Aufwärtstrend seither war nicht steil genug: Nach zwei Jahren Formel 1 ist für den 23-Jährigen (vorläufig) Schluss. Kolportiert wird eine Rolle als Ersatzpilot bei Mercedes: "Mein Feuer brennt noch und ich werden um meine Rückkehr kämpfen!"
Nico Rosberg (11 Saisonen, 1x Weltmeister, 23 Siege)
Papa Keke war 1982 Weltmeister, sein drei Jahre später geborener Sohn Nico im Jahr 2016. Anders als sein finnischer Vater ist er in Deutschland aufgewachsen, spricht mehrere Sprachen (aber kein Finnisch!) und hat sich nach seinem auf dramatische Weise gegen Lewis Hamilton errungenen WM-Titel völlig überraschend in die Sportler-Pension zurückgezogen und genießt seither das schöne Leben mit Frau Vivian und den Kids. Keke hatte es einst anders gemacht: Der hatte noch 14 Jahre nach seinem WM-Titel in der Formel 1 in der DTM kräftig Gas gegeben...
Jacques Villeneuve (10 Saisonen, 1x Weltmeister, 11 Siege)
Gilles Villeneuve, der 1982 in der Qualifikation zum belgischen Grand Prix tödlich verunglückt ist, wird von Ferrari-Fans noch heute glühend verehrt. Das Zeug zum Weltmeister hätte er sicher gehabt, sein Sohn Jacques wurde es 1997 tatsächlich. Die familiäre Entfremdung zwischen Vater und der restlichen Familie – Jacques war bei Gilles' Unfall in Zolder 11 Jahre alt – war schon weit fortgeschritten, als Gilles starb. Die rebellische Ader hat der Junior vom Senior aber definitv geerbt. In seiner ersten Saison in der Formel 1 war Villeneuve übrigens Teamkollege eines anderen Sohnes einer F1-Legende...
Damon Hill (8 Saisonen, 1x Weltmeister, 22 Siege)
Wie bei seinem 1996er-Teamkollegen Villeneuve ist auch Damon Hills Vater früh verstorben: Graham Hill, in den Sechzigern zweimal F1-Weltmeister, ist 1975 mit dem Flugzeug abgestürzt, damals war Damon 15 Jahre alt. Eigentlich als Motorrad-Rennfahrer gestartet, kämpfte sich Hill junior bis in die Formel 1 und wurde Testfahrer bei Williams - dann hatte er Glück, dass 1993 plötzlich ein Renn-Cockpit für ihn frei wurde. Er nützte es, wurde 1994 und 1995 Vize-Weltmeister hinter Michael Schumacher, 1996 fuhr er zum Titel. Er war der erste Sohn eines Weltmeisters, der selbst Weltmeister wurde.
David Brabham (2 Saisonen)
Die Formel 1 meinte es nicht gut mit dem Sohn von Dreifach-Weltmeister (1959, 1960, 1967) Jack Brabham: Nur zwei Jahre hatte der Australier ein Cockpit. Und sowohl 1990 im Team, das sein Vater gegründet hat, als auch 1994 im Simtek hatte er kein konkurrenzfähiges Material - ein elfter Platz ist sein bestes F1-Resultat. Dafür ging es in anderen Rennserien besser und seinen Karriere-Höhepunkt feierte er an der Seite von ORF-Co-Kommentator Alexander Wurz: Gemeinsam mit Marc Gene gab es 2009 den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans auf Peugeot.
Nelsinho Piquet (1,5 Saisonen, 1x Zweiter)
Dem Filius des dreifachen Weltmeisters Nelson Piquet (1981, 1983, 1987) wurde großes Talent nachgesagt. Dafür wurde er 2008 und 2009 aber bei Renault ziemlich von Fernando Alonso verblasen. Seine F1-Karriere endete mit einem Skandal: Er sollte 2008 in Singapur absichtlich crashen, um mit einer günstigen Safety-Car-Phase Alonso zum Sieg zu verhelfen. Das klappte, aber als das ein halbes Jahr später rauskam, wurde Piquet - der Schwager in spe von Max Verstappen - in der Formel 1 zur Persona Non Grata. Danach fuhr er mit mäßigem Erfolg Tourenwagen in Brasilien und wurde 2015 dafür erster Formel-E-Champion.