1:4: Rapid geht in Conference League unter
Inhalt
- Frühe Rote Karte
- Rettungstat
- Höllische Hand
- Erlösender Treffer
- Starker Start in die zweite Hälfte
- Nackenschlag
- Die Entscheidung
- Kommende Aufgabe
Rapids Europacupreise hat ein jähes Ende genommen. Nachdem man Djurgardens IF in Stockholm mit 1:0 biegen konnte, verlor man im heimischen Allianz-Stadion in Unterzahl mit 1:4 (Gesamt: 2:4). Für den Rekordmeister war es trotz der Niederlage die erfolgreichste europäische Saison seit 1996.
Frühe Rote Karte
Die Partie beginnt körperlich, manche grün-weiße Akteure nahmen die Aufgabe vielleicht zu wörtlich. Mamadou Sangare kassierte gleich in der siebten Spielminute einen Platzverweis, nachdem er mit offener Sohle seinen Kontrahenten Nino Zugelj attackiert hatte. Rapid musste dadurch eine erhebliche Schwächung hinnehmen, Trainer Robert Klauß eine Umstellung vornehmen. Für Stoßstürmer Ercan Kara betrat nun Romeo Amane das Feld, die Hütteldorfer mussten die Schlacht nun zu zehnt aufnehmen. Der Stimmung tat das keinen Anbruch, die 25.600 Anhänger ließen das Stadion kochen.
Rettungstat
In der 17. Minute folgte beinahe der Doppelschlag: Djurgardens Stürmer Santeri Haarala, welcher für den gefoulten Zugelj eingewechselt wurde, tauchte plötzlich gefährlich vor dem grün-weißen Kasten auf. Doch der Schuss war zu zentral platziert, Niklas Hedl konnte in letzter Sekunde retten. Nur eine Minute später die Hütteldorfer Antwort: Nach einem traumhaften Dribbling von Dion Beljo kam Louis Schaub zum Ball, Weiterleitung zu Kapitän Matthias Seidl, doch dieser nahm die Kugel ungenau an, der Angriff verlief im Sand.
Höllische Hand
Jonas Auer sorgt mit einem fatalen Handspiel für eine Hiobsbotschaft der Hütteldorfer. In der 38. Minute springt der Außenverteidiger mit ausgestreckter Hand in eine Flanke, der Schiedsrichter entscheidet nach VAR-Check folgerichtig auf Strafstoß der Gastmannschaft. Innenverteidiger Marcus Danielson vernascht Hedl, Djurgardens egalisiert das Hinspielergebnis, nun war alles offen, das erste Halbfinale seit knapp 30 Jahren hing am seidenen Faden.
Erlösender Treffer
Doch die Führung der Schweden sollte nicht lange halten: Ein scharf hereingebrachter Freistoß von Matthias Seidl wurde von Nenad Cvetkovic entscheidend verlängert. Torhüter Rinne kam zu spät, Djurgardens Hintermann Jacob Une traf ins eigene Netz. Der Stimmung im Hütteldorfer Hexenkessel tat das keinen Abbruch. Mit einem Unentschieden ging es für die Mannschaften in die Kabine.
Starker Start in die zweite Hälfte
Wer dachte, der Vertreter des Wiener Westens würde in der zweiten Hälfte das rettende Unentschieden bloß verwalten, wurde eines Besseren belehrt. Der Hauptstadtclub pochte auf die erneute Führung, wollte den sprichwörtlichen Sack frühzeitig zumachen. Erstmals jedoch wurde es im eigenen Strafraum gefährlich: Ein Eckball der Gäste musste mühsam von der Linie gekratzt werden. Hedl hätte keine Chance gehabt. Aber Beljo ist auf der Linie mit dem Kopf zur Stelle.
Die Dynamik wendete sich in Richtung der Stockholmer Gäste, die zahlenmäßige Überlegenheit machte sich auch auf dem Spielfeld bemerkbar. Minute 68 markierte die erste echte Möglichkeit der Hütteldorfer: Matthias Seidl befindet sich im gegnerischen Strafraum, seinen ersten Schuss parierte Schlussmann Rinne phänomenal, im Nachsetzen flog der Ball über das Tor.
Nackenschlag
Die Auswechslung der beiden Antreiber Cvetkovic und Beljo ließ das Werk ins Stocken geraten, was von den Schweden eiskalt ausgenutzt wurde. Der japanische Jungspund Keita Kosugi setzte eine Duftmarke allererster Güte, platzierte einen Volley im Kreuzeck. Hedl konnte nur tatenlos zusehen. Djurgardens drückte auf den Aufstieg, der Rekordmeister war mittlerweile nur noch Passagier im eigenen Stadion.
Nach 90 Minuten konnte die Europacupschlacht keinen Sieger finden, dadurch musste sie in der Verlängerung entschieden werden und die hatte es in sich.
Die Entscheidung
Die 93. Minute zerstört die grün-weißen Europaträume: Tobias Gulliksen kommt im Strafraum zum Ball, nimmt sich ein Herz, zieht ab und trifft mitten in die Seele des „Block West”. Es sollte noch schlimmer werden. In der 105. Spielminute stellt Gulliksen den 1:4 Endstand her. Zu allem Überfluss kassierte auch noch Innenverteidiger Raux-Yao eine glatt rote Karte, nachdem er völlig überstürzt in einen Zweikampf gegangen war.
Kommende Aufgabe
Trotz des bitteren Europacupabends gilt der Fokus für Rapid der Meistergruppe in der Bundesliga. Um den Anschluss an die Topplätze nicht zu verpassen, müssen am Sonntag im Duell mit dem WAC dringend drei Punkte her.