Neue Videos: Rapid-Stars mit homophoben Schlachtgesängen
Den 3:0-Sieg gegen den Stadtrivalen wurde von Rapid, gemeinsam mit den Fans, ausgiebig gefeiert. Dabei kam es zu verbalen Entgleisungen zahlreicher Rapid-Verantwortlichen und Spielern.
Hofmann legt vor
Bereits gestern war ein Video von Steffen Hofmann aufgetaucht, dass den Geschäftsführer zeigt, wie er bei einer Fan-Ansprache gegen die Austria austeilt und die Favoritener als "Arschlöcher" betitelte. Wenig später folgte eine Entschuldigung: "Die Worte waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, aber unabhängig davon unpassend", so der Rapid-Chef. Damit hätte die Causa auch erledigt sein können, denn die Wiener Austria reagierte in einer Aussendung deeskalierend. "Wir nehmen die Entschuldigung von Steffen Hofmann zur Kenntnis und wollen nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Gleichzeitig gratulieren wir zum gestrigen verdienten Derby-Sieg", schrieben die Veilchen in einer Aussendung.
Spieler legen nach
Wäre da nicht noch weitere Videos. Eines zeigt Co-Trainer Stefan Kulovits, Kapitän Guido Burgstaller und Marco Grüll, die "Wir sind keine ‘oaschwoamen‘ Veilchen!" singen. Auf einem anderen Video sind Teile der Rapid-Mannschaft zu sehen, die gemeinsam mit einigen Fans "Favoriten ist der größte Hurensbezirk" skandieren.
Rapid gibt sich reumütig
Heute folgte dann eine ausführliche Stellungnahme des Vereins, in der sich Kulovits und Burgstaller stellvertretend für die Beteiltigten entschuldigten. "Wir können diesen Fehler leider nicht ungeschehen machen. Wir möchten uns auf diesem Wege auch klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen, die wir durch unser Verhalten direkt oder indirekt beleidigt haben. Uns ist bewusst, dass wir eine Vorbildwirkung haben, und dieser Rolle wurden wir mit der Aktion nach dem Spiel leider absolut nicht gerecht", wird etwa Burgstaller zitiert. Rapid-Präsident Alexander Wrabetz versichert abschließend, dass man die Causa "intern aufarbeiten" wird. Sanktionen könnten allerdings auch von der Bundesliga kommen.
Wechsel in Gefahr?
Für den involvierten Flügelspieler Marco Grüll könnte die Angelegenheit weitreichende Folgen haben. Sein zukünftiger Arbeitgeber Werder Bremen verfolgt nämliche eine strikte Antidiskriminierungspolitik. Dem Etik-Kodex des Vereins, müssen sich Profis, Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Fans unterwerfen.