Österreichs neuer Goldfisch: Das ist Felix Auböck
Nach den Tagen des "Österreichischen Schwimm-Wunders" um Markus Rogan und die Jukic-Geschwister ist es ruhig um den heimischen Schwimmsport geworden. Felix Auböck hat dies in den letzten Jahren geändert – auch wenn er als Österreicher in der Weltspitze (noch?) eher alleine dasteht.
Bad Vöslau, Berlin, Amerika
Im Alter von 16 Jahren übersiedelte der in Bad Vöslau aufgewachsene Auböck nach Berlin, um seine Karriere voranzutreiben – und weil sein Trainer Walter Bär gekündigt worden war ("und mit dem neuen Trainer kam ich nicht zurecht"). Drei Jahre später, 2016 nämlich, startete er nach dem Abitur erstmals bei den Olympischen Spielen. Nach den drei Starts in Rio, bei denen der damals 19-Jährige nicht über die Vorläufe hinausgekommen war, nahm er ein Stipendium der University of Michigan an. Dort startete er durch, war zweimal "Schwimmer des Jahres" der Big-10-Conference – so wie Schwimm-Superstars wie Tom Dolan, Lilly King und Connor Jaeger.
Seine Lebensgefährtin: Catie
Seit Jahren sind Felix Auböck und Catie DeLoof ein Paar. Die 25-Jährige stammt aus dem US-Bundesstaat Alabama und ist ebenfalls Spitzenschwimmerin, war bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 am Start und als Teil der Freistil-Staffel ist sie sogar mit einer Bronze-Medaille dekoriert. Felix und Catie studierten gemeinsam an der University of Michigan, aktuell sind sie in England beheimatet. In Loughborough trainieren und studieren sie gemeinsam.
Politikwissenschaft studiert
Die University of Michigan ist vor allem für ihren Sport-Schwerpunkt bekannt (u.a. Football-Superstar Tom Brady, die "Fab Five" im Basketball, Schwimmer Tom Dolan u.a.), aber man muss schon auch studieren. Auböck hat sich in Michigan einen Abschluss in Politikwissenschaften erarbeitet, derzeit absolviert er neben dem Training in England dort sein Master-Studium.
Start für Deutschland abgelehnt
In seiner Zeit in Berlin wurde Auböck laut eigener Aussage auch gefragt, ob er womöglich für Deutschland starten wolle. Er äußerte sich zwar sehr kritisch über den Schwimmsport in Österreich ("Hat einen sehr niedrigen Stellenwert – wichtiger ist, dass du gut Skifahren kannst!"), ein Nationenwechsel kam für den Niederösterreicher aber dennoch nie in Frage.
Keine Vorbilder
Michael Phelps, Ian Thorpe, Mark Spitz? Nein: Auböck sagt von sich selbst, er habe keine sportlichen Vorbilder. Alle Gegner wären für ihn gleich, so Auböck, und wenn ein mögliches Idol am Startblock neben ihm stünde, würde das nur ablenken.
Langer Lackel
Mit seinen 1,98 Metern ist der muskelbepackte Auböck eine beeindruckende Erscheinung. Das ist im Becken von Vorteil, im täglichen Leben nicht immer: Im Olympischen Dorf in Tokio war im das Bett zu klein, es musste extra für ihn vergrößert werden.
Erfolge voraus
Im Dezember 2021 überraschte Auböck sich selbst mit der Gold-Medaille über 400 Meter Freistil bei der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi. Über diese Distanz war er zudem jeweils Vierter bei Olympia in Tokio 2021 und zuletzt bei der Langbahn-WM in Budapest 2022. "Seit ich vier Jahre bin, ist meine Heimat das Schwimmbecken. Von Bad Vöslau bin ich in die Welt geschwommen. Heute bin ich Weltmeister, dreifacher Olympiafinalist und Österreichs bester Schwimmer", sagt Auböck. Nachsatz: "Mein Weg ist aber noch lange nicht vorbei!"