Medvedev und Co. distanzieren sich von Putin
Ab Montag ist Daniil Medvedev die neue Nummer eins der Tennis-Welt. Freuen kann er sich angesichts der russischen Invasion in der Ukraine aber nicht. "Ich stehe für den Frieden auf der ganzen Welt ein", so Medvedev am Rande des ATP-Turniers in Acapulco, der auch auf das Doppel-Turnier letzte Woche in Marseille verwies. Dieses wurde von Andrej Rublev und Denis Moltschanov gewonnen: Einem Russen und einem Ukrainer. "Das war großartig", so Medvedev, "denn die Menschen müssen zusammen stehen!"
Auch seine Ehefrau Daria setzte mit ihrer Kleiderwahl auf der Tribüne ein klares Statement – mit den ukrainischen Farben am Revers.
Angesprochener Andrej Rublev, der diese Woche in Dubai aufschlägt, äußerte sich ähnlich: "Mein Match ist völlig egal, denn was dort passiert, ist viel schlimmer. Man erkennt, wie wichtig es ist, Frieden auf der Welt zu haben und sich zu respektieren, komme was wolle. Wir müssen uns doch umeinander kümmern!"
Mittlerweile haben sich auch Russlands Nummer drei, Karen Khachanov, sowie der ehemalige russische Grand-Slam-Champion und ehemalige Weltranglisten-Führende Jevgeni Kafelnikov ihren beiden Landsmännern mit ähnlich lautenden Botschaften angeschlossen.
Auch der erste Fußballer hat sich auf Instagram schon aus der Deckung gewagt: Nationalspieler Fjodor Smolov postete auf Instagram ein schwarzes Bild mit dem Text "Kein Krieg!" und eine ukrainische Fahne.
Keine dieser Gesten hilft den Menschen in der Ukraine. Aber wenn man weiß, dass es zahlreiche russische Sportler gibt, die sich offen für Putin ausgesprochen haben und zum Teil sogar aktiv für ihn engagieren – Stabhochsprung-Legende Jelena Isinbajeva, Eishockey-Star Alexander Ovetschkin, Turn-Ikone Svetlana Khorkina - und es auch für berühmte Russen nicht ganz ohne Risiko ist, sich offen gegen den Kreml-Herrn zu stellen, sind ihre Gesten doch zumindest bemerkenswert.