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Der auf dem Tennisplatz jubelnde Novak Djokovic, der ein weißes Tennisdress mit einem blauen Karomuster trägt
Novak Djokovic ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten des internationalen Tenniszirkus
Novak Djokovic ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten des internationalen Tenniszirkus
DAVID GRAY / AFP / picturedesk.com

Novak Djokovic: Genie & Wahnsinn

27.01.2023 um 10:04, Stefan Kohlmaier
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Er war immer der Bad Boy der Big Three und zählt zu den besten Tennisspielern aller Zeiten. Wir werfen einen Blick auf die Höhen und Tiefen der turbulenten Karriere Novak Djokovics.

Der Tennissport wurde von keiner Spielergeneration derart nachhaltig geprägt wie von dem Dreigestirn aus Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic – den sogenannten „Big Three“. Diese Jahrhunderttalente zerschmetterten Rekorde, die bis zu ihrem Auftreten als unantastbar galten, hielten das Publikum weltweit mit ihrem revolutionären Stil in Atem und herrschten als Seriensieger über ein Jahrzehnt hinweg nahezu uneingeschränkt über die ATP-Tour. Doch während Rafael Nadal und insbesondere Roger Federer als „Everybody’s Darlings“ beinahe ausnahmslos von Fans sowie Medienvertretern bewundert oder zumindest respektiert wurden, wurde Novak Djokovic stets um einiges kontroverser wahrgenommen. Der mittlerweile 35-jährige Serbe eckte mit seinem eigenwilligen Charakter regelmäßig an, was ihm einiges an Kritik und Antipathie einbrachte. Seine Karriere wurde daher sowohl von epochalen Erfolgen als auch von lautstarken Skandalen begleitet.

Weltranglisten-Dominator

So dominierte Djokovic beispielsweise wie kein zweiter Spieler die Weltrangliste: Er beendete nicht nur sieben Saisonen als deren Spitzenreiter, sondern führte sie auch insgesamt unerreichte 373 Wochen lang an. Mit 34 Jahren war er zudem 2021 der älteste Spieler, der eine Spielzeit als Weltranglistenerster abschließen konnte.

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Preisgeldkaiser

Darüber hinaus konnte der von seinen Fans „Djoker“ oder „Nole“ gerufene Superstar 83,35 % seiner Spiele gewinnen, was eine weitere Bestmarke darstellt und woraus auch sein Status als Preisgeldkaiser resultiert. Bis dato konnte er mehr als 164 Millionen US-Dollar an Siegesprämien einstreichen.

Ehrentitelträger

Djokovics Spitzenleistungen auf dem Tennisplatz wurden auch mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Unter anderem wurde er je viermal (2012, 2015, 2016 und 2019) zum Laureus Weltsportler des Jahres sowie zu Europas Sportler des Jahres (2011, 2015, 2018 und 2021) gekürt.

Choleriker

Aufgrund seines aufbrausenden Wesens geriet der 21-fache Grand-Slam-Sieger jedoch auch regelmäßig in Teufels Küche. Besonders schmerzhaft gestaltete sich in diesem Zusammenhang seine Disqualifikation im Achtelfinale der US-Open 2020, nachdem ein von ihm im Zorn achtlos zur Seite weggeschlagener Ball eine Linienrichterin getroffen und leicht verletzt hatte.

Coronaignorant

Im Umgang mit der Corona-Pandemie blieb Djokovic seinem rebellischen Wesen treu und ignorierte die angeordneten Sicherheitsmaßnahmen bei der von ihm in Zadar und Belgrad organisierten Adria Tour weitestgehend. Da dies eine heftige Ansteckungswelle zur Folge hatte, sah er sich mit zahlreichen Vorwürfen der Fahrlässigkeit konfrontiert.

Impfgegner

Es dürfte daher niemanden verwundern, dass Djokovic sich bis heute nicht für die Corona-Schutzimpfung erwärmen konnte. Diese ablehnende Haltung wirkte sich jedoch fatal auf seine Teilnahme an den Australian Open im Jahr 2022 aus. Nachdem er mehrere fragwürdige Angaben zu seinem Impfstatus gemacht hatte, verweigerte ihm die australische Regierung die Einreise und zwang ihn dazu, dem Heimweg anzutreten. Mit einem Gewinn des diesjährigen Turniers könnte er allerdings triumphal auf die Tennisbühne in Melbourne zurückkehren.

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