Gute Gene: Wie der Vater, so der Sohn
Ganz der Vater. Ein Satz, den zugegebenermaßen nicht jeder gerne hört. Wer will schließlich an den Erfolgen der Eltern gemessen werden? Marcel Sabitzer, Michael Gregoritsch, Stefan Ilsanker, Stefan Lainer und Louis Schaub können ein Lied davon singen. Gerade in jungen Jahren wurden sie immer wieder mit ihren berühmten Vätern verglichen. Mittlerweile haben sich die fünf ÖFB-Spieler selbst einen Namen gemacht – und so mancher hat dabei seinen Vater bereits überflügelt…
Michael & Werner Gregoritsch
„Man kann es nicht leugnen, dass ich ein rausgeschnitzter Gregoritsch bin“, brachte es Teamspieler Michael Gregortisch gerade erst in einem Interview auf den Punkt. Er selbst erkenne viele Ähnlichkeiten mit seinem Vater – damit leben könne er laut eigenen Angaben aber gut. Schließlich ist nicht nur Trainerlegende Werner Gregoritsch mächtig stolz auf den Sohn, sondern auch umgekehrt: „Gregerl Senior“ ist als aktueller ÖFB-U21-Coach Österreichs längstdienendster Trainer und auch der Sohnemann hat ihm sportlich viel zu verdanken: Als Kapfenberg-Trainer ließ Werner Gregoritsch den erst 15-jährigen Michael in der Bundesliga debütieren, später betreute er ihn beim ÖFB. Wie eng die Bindung ist, verdeutlichte Michael Gregoritsch nach dem EM-Auftaktsieg gegen Nordmazedonien: Unter Tränen widmete der 27-Jährige sein Tor der Familie.
Stefan & Leo Lainer
Schon rein optisch besteht bei Stefan Lainer kein Zweifel daran, wer sein Vater ist. Der 28-jährige ÖFB-Spieler ist Papa Leo wie aus dem Gesicht geschnitten, spielt als Rechtsverteidiger sogar die gleiche Position. Und auch seine Einstellung und Liebe zum Sport hat er in die Wiege gelegt bekommen. „Den Torinstinkt hat er von mir“, verriet Leo Lainer, selbst achtfacher österreichischer Meister, vor Jahren in einem Interview. Nach dem Treffer und Sieg im EM-Auftaktspiel gab es natürlich mächtig Lob für den Junior. Die 28 Länderspiele seines Vaters hat Stefan bereits überboten, hält aktuell bei 30 Einsätzen für Österreich. Für (Fußball-)Nachwuchs wurde im Hause Lainer übrigens bereits gesorgt: Stefan ist stolzer Vater eines Sohnes. Der heißt, wie könnte es anders sein: Leo.
Stefan & Herbert Ilsanker
Herbert und Stefan Ilsanker haben gemeinsam schon so manchen Erfolg gefeiert: Jahrelang standen sie zusammen in den Diensten von Red Bull Salzburg – der Vater als Tormanntrainer, der Sohn als Teil der Kampfmannschaft. Schon damals bezeichnete Stefan seinen Vater gerne als Vorbild. „Ich wollte auch so sein und Leute mit dem begeistern, was ich tue. Daher gab es für mich nie einen Zweifel daran, was ich später werden will“, so Ilsanker Junior. Was viele nicht wissen: Auch Stefan spielte in der Jugend im Tor und bewies zwischen den Pfosten durchaus Talent. Die große Karriere startete „Ilse“ aber schließlich als Defensivspieler. Und auch wenn Vater Herbert selbst drei Saisonen lang für Mainz spielte, hat ihn der Sohn in dieser Hinsicht längst übertrumpft: Stefan beendete als Frankfurt-Legionär kurz vor der EM seine sechste Saison in Deutschland.
Marcel & Herfried Sabitzer
Den Spitznamen „Sabi“ teilt sich ÖFB-Spieler Marcel mit seinem Vater Herfried. Der einstige Stürmerstar und sechsfache österreichische Nationalspieler vererbte seinem Sohn das Talent – allerdings bekam Marcel auch früh die „Bürde“ eines erfolgreichen Namens zu spüren. Die Erwartungshaltung war groß, dazu kam der ständige Vergleich. Vielleicht liegt aber gerade darin Marcels herausragender Ehrgeiz begründet. Seit Jahren zählt der 27-Jährige zu den Führungspersönlichkeiten von RB Leipzig und dem österreichischen Nationalteam. Internationale Medien, darunter die italienische „Gazzetta dello Sport“, hoben seine Leistung hervor. Vor allem seine Konstanz und taktische Intelligenz sind zu seinem Markenzeichen geworden. Und das Wichtigste: Der Name Marcel Sabitzer steht längst für sich.
Louis & Fred Schaub
Sein Vater Fred, einst selbst Bundesligaspieler für Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund und Hannover 96, nahm Louis einst als Co-Trainer der Admira mit ins Kindertraining und weckte so die Begeisterung für das runde Leder. Es folgte ein steiler Aufstieg: Nach den Jahren bei Rapid wurde Louis Schaub 2019 mit dem FC Köln Zweitliga-Meister und stieg in die deutsche Bundesliga auf. Die aktuelle Saison beendete der 26-Jährige als Schweizer Cupsieger mit Luzern. Erfolge, die sein Vater leider nicht mehr miterleben kann: 2003 verunglückte Fred Schaub mit nur 42 Jahren bei einem Autounfall. Louis saß damals selbst im Unfallauto – ein Schockerlebnis, über das er bis heute nur ungern spricht. „Mein Vater wäre stolz“, wurde Louis im Vorjahr vom Schweizer „Blick“ zitiert.