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Das Wembley-Tor bei der WM 1966. | Credit: NG Collection / Interfoto / picturedesk.com
Dieses Tor wurde jahrelang diskutiert: Das Wembley-Tor beim WM-Finale 1966.
Dieses Tor wurde jahrelang diskutiert: Das Wembley-Tor beim WM-Finale 1966.
NG Collection / Interfoto / picturedesk.com

Die größten Fehlentscheidungen der WM-Geschichte

18.11.2022 um 09:15, Simone Reitmeier
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Handspiel, Spuck-Attacke und Schwalben: Fehlurteile, die Mannschaften den Sieg und die Weltmeisterschaft kosteten.

1966: Das Wembley-Tor

Am 30. April 1966 standen sich im WM-Finale England und Deutschland im Wembley-Stadion in London gegenüber. Den über 95.000 Zuschauern wurde eine von Beginn an spannende Partie geboten. Das wohl meistdiskutierte Tor der Fußballgeschichte fiel aber erst in der 101. Minute: Der Engländer Geoff Hurst schoss den Ball an die Latte, der prallte ab und landete auf der Torlinie, bevor ihn der Deutsche Wolfgang Weber aus dem Tor heraus in das Aus köpfelte. War das ein Treffer oder nicht? Das Schieds- und Linienrichter-Team ließ das Tor gelten. Es war aber keines – diese Fehlentscheidung kostete die deutsche Bundeself die WM. Bewiesen wurde das erst anhand einer Computersimulation in 1990ern.

1986: „Die Hand Gottes“

Im WM-Viertelfinale Argentinien gegen England 1986 jagten Fußballlegende Diego Maradona und der britische Torhüter Peter Shilton im Azteka-Stadion in Mexico City einem hohen Ball nach. Maradona erreichte ihn als erster und schlug ihn per Hand über Shilton hinweg ins Tor. Ein klares Handspiel, der Schiri wertete es allerdings trotz Proteste als Kopfball – das Tor zählte. England verlor und schied aus der Weltmeisterschaft aus. Argentinein holte sich schlussendlich den Titel. Diego Maradona behauptete später, das müsse wohl die Hand Gottes gewesen sein, die den Fußball ins Tor beförderte.

1990: Der Lama-Eklat

Im WM-Achtelfinale 1990 in Russland spielten zwei Erzfeinde gegeneinander: Deutschland und Holland. In der 23. Minute foulte Frank Rijkaard Rudi Völler und sah dafür Gelb. Danach spukte der Niederländer auch noch in den Nacken seines Kontrahenten. Völler beschwerte sich, der Schiedsrichter sah die Spuk-Attacke aber nicht – der deutsche Stürmer kassierte sogar noch Karton für den verbalen Ausbruch. Als wäre das noch nicht genug, zog Rijkaard den am Boden sitzenden Völler wenige Minuten danach auch noch am Ohr. Dafür sah der Niederländer schließlich Rot, Rudi Völler allerdings auch – obwohl er nichts verbrochen hatte. Den Titel holten sich die Deutschen im Finale gegen Argentinien aber trotzdem. Rijkaard bescherte die Aktion hingegen zeitlebens den Spitznamen „Lama“.

Frank Rijkaard spukt Rudi Völler bei der WM 1990 an. | Credit: A_2900_Martina_Hellmann / dpa / picturedesk.com
Die Spuk-Attacke von Frank Rijkaard auf Rudi Völler.

2002: Siegtreffer aberkannt

Für alle Italien-Fans ereignete sich der größte WM-Skandal vermutlich am 18. Juni 2002 im Achtfinale Italien gegen Gastgeber Südkorea. Die Partie pfiff der als „Skandal-Schiedsrichter“ bekannte Ecodorianer Byron Moreno – zum Leidwesen der Azzuri. Den Siegtreffer der Italiener erkannte er wegen einer anscheinenden Abseitsstellung nicht an und Francesco Totti sah wegen einer angeblichen Schwalbe Rot. Harte Fouls der Südkoreaner blieben hingegen ungestraft. Das Ergebnis: Die Italiener fuhren gekränkt und wütend nach Hause, Südkorea stieg auf. Nach dieser Weltmeisterschaft wurde Moreno von internationalen Spielen ausgeschlossen.

Angelo Di Livio beschwert sich über die Rote Karte gegen Totti. | Credit: AMY SANCETTA / AP / picturedesk.com
Angelo Di Livio beschwert sich über die Rote Karte gegen Totti.

2006: Geschenkter Elfmeter

Das Viertelfinale erreichte Italien 2006 in Deutschland nur in letzter Minute – und dank einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters gegen Australien. Nach einer Schwalbe von Fabio Grosso, gab es Elfmeter für die Italiener. Superstar Totti trat in der Nachspielzeit an und versenkte. Für die Australier war das eine bittere Enttäuschung, die Italiener hielten am Ende den WM-Pokal hoch.

2009: Geplatzter WM-Traum

Den Einzug in die Weltmeisterschaft 2009 in Südafrika vermasselte Irland eine Unachtsamkeit des Schiedsrichters. In der 104. Minute im Stade de France stoppte Frankreichs Kapitän Thierry Henry den Ball klar ersichtlich mit der Hand, legte für William Gallas auf und der traf zum Ausgleich. Der Schiedsrichter ließ das Tor gelten, wodurch der WM-Traum für Irland platzte. Henry gab das Handspiel sogar zu, die Zeitung „Irish Sun“ nannte den Skandal „Die Hand des Frosches“ – eine Anspielung auf das britische Schimpfwort für die Franzosen.

Handspiel bei der WM 2009. | Credit: PHILIPPE LECOEUR / EPA / picturedesk.com
Das Handspiel von Henry sah der Schiedsrichter nicht, das Tor galt und Frankreich flog nach Südafrika.

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