Nach EM-Aus: FPÖ-Seitenhieb auf Ralf Rangnick
Die österreichischen Fußballfans sind nach dem unglücklichen Ausscheiden des Nationalteams am Boden zerstört. FPÖ-nahe Politikberater nutzen die bittere Niederlage für Angriffe auf den Teamchef.
Klare Kante gegen Rechts
Sowohl in einem Interview mit dem Standard, als auch im ZiB2-Gespräch zeigte sich Rangnick besorgt über die aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. "In Deutschland und in Österreich gibt es politische Strömungen und Entwicklungen, die mir große Sorgen bereiten. Vor allem aufgrund der Geschichte der beiden Länder. Wenn uns die Historie beider Länder etwas gelehrt hat, dann ist es die Gefahr, die von Rechtsextremismus und Faschismus ausgeht", so Rangnick gegenüber dem Standard. Eine Positionierung, die schon vor dem Achtelfinale nicht bei allen Kommentatoren auf Gegenliebe stieß. Der Teamchef solle sich doch auf den Fußball konzentrieren, hieß es. Nach dem Ausscheiden brach die Kritik dann vollends über Rangnick herein. Allen voran die beiden FPÖ-nahen Politikberater Heimo Lepuschitz und Robert Willacker. "Vielleicht hätte man sich doch mehr um den türkischen Gegner als um die Gefahr von Rechts kümmern sollen", schrieb etwa Lepuschitz auf "X".
Zumindest hat die FPÖ mit der Niederlage unseres Teams eine Freude pic.twitter.com/c6EGwRhBUI— Senad Lačević (@senad_lacevic) July 3, 2024
Gregoritsch unter Beschuss
ÖFB-Stürmer Michael Gregoritsch reagierte nach dem Spiel auf rassistische Fangesänge aus dem Österreich-Block: "Ich glaube, dass wir uns ganz weit von rechtem Gedankengut entfernen und wissen sollten, wie wichtig es ist, dass wir alle gleich sind, wir alle für unser Land da sind und wir alle für eine Sache brennen können, die so positiven Einfluss auf unser Land hat", so Gregoritsch. Aber auch für den Teamkicker hat Lepuschitz, mit Verweis auf einen Zeitungsartikel, eine passende Antwort: "Siegen? Jahrhundertchancen nutzen? Überbewertet. Was wirklich wichtig ist"
Siegen? Jahrhundertchancen nutzen? Überbewertet. Was wirklich wichtig ist.👇 pic.twitter.com/tOi1FNJazM— Heimo Lepuschitz (@heimolepuschitz) July 3, 2024